■ Weil die neuen Bundesländer sich sperren, können jüdische Emigranten aus der Sowjetunion nur nach Ost-Berlin kommen/ Und dort erwarten sie bestenfalls Unterkünfte in Kasernen der ehemaligen Nationalen Volksarmee
■ Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften im Berliner Umland stehen vor der Flächenstillegung / Industrie will keine Tomaten mehr aufkaufen / Bald Kurzarbeit auf Glindower Feldern / Die alten Großgrundbesitzer warten schon
■ Im Ostberliner Klinikum Buch werden schwerverletzte Giftgasopfer aus Kurdistan gepflegt / Die Erinnerungen an die Bombardements der irakischen Luftwaffe interessieren fast niemanden mehr / Ein Besuch in der Jacob-Morenga-Station
■ Die Läden räumen die Lager für den Westwaren-Kaufrausch / Die DDR-Produkte werden verramscht, ein Nachschub ist ungewiß / Läden kündigen ihre Abnahmeverträge mit den DDR-Firmen / Verkäuferinnen versinken in Apathie
■ Auf der einstigen Betonöde mit Weltzeituhr blüht der Schwarzhandel, während im Kaufhaus „Centrum“ Endzeitstimmung herrscht / Die Ware kommt aus West-Berlin, die Kunden aus Osteuropa, Vietnamesen sorgen für Devisenfluß
■ Beschäftigte des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung wollen den Beschluß ihrer Chefs zur Umwandlung ihres Betriebes in eine Aktiengesellschaft kippen / Ab heute findet eine Urabstimmung statt
■ Unter den Grenzern der DDR und Ost-Berlins grassiert die Angst um den Arbeitsplatz / Mit Bonner Hilfe wird umgeschult zum Wächter über die neuen Grenzen / Entlassungen sind allerdings kaum zu vermeiden / Persönliche Probleme programmiert
■ Von Schwerelosigkeit und Muskelschwund / Vier „Space-Cowboys“ aus der UdSSR, der BRD, Amerika und der DDR erzählten in der Urania, was los ist im All / Zwanzig Millionen Dollar pro Person für einen Trip / In Zukunft auf zum Mars
■ Rund 30 BewohnerInnen des Obdachlosenasyls „Wohnheim Berlin“ beschwerten sich gestern beim Neuköllner Sozialstadtrat May über Krach, Dreck und Bevormundung in der Behausung / Duschen werden schon um 20 Uhr abgeschlossen / Besuch darf nicht empfangen werden