DIE BEZIEHUNGSBAND Françoise Cactus und Brezel Göring sind seit 22 Jahren ein Paar und genauso lange Stereo Total, Berlins charmante Botschafter einer polyglotten Popmusik, die auch mal eckig sein darf und allzu große Perfektion lieber scheut. Ein Gespräch über Kreuzberg, Musik aus Containern und den zweifelhaften Spirit von Rock ’n’ Roll
Der PERSERTEPPICH war beim Couchsurfing im Iran die häufigste Schlafgelegenheit für Stephan Ohrt. Und siehe da: Von dort aus sieht das Land ganz anders aus, als die Klischees es vermuten lassen
DER MÖBELMANN Seit 1999 verkauft Rafael Horzon seine Regale, nun hat er zwei weitere Läden in Mitte und im Wedding eröffnet, mit denen er Geld verdienen will. Andere seiner Geschäftsideen waren spektakuläre Misserfolge – zum Beispiel eine Partnertrennungsagentur. Sein nächstes Projekt: Deutschland mit Erde verschütten, einen Urwald pflanzen und Holzhäuser bauen
DIE AKTIVISTIN Seit fast 30 Jahren zieht Irmela Mensah-Schramm mehrmals in der Woche los, um Nazi-Propaganda zu bekämpfen. Ihre Waffen: Ein Metallschaber, eine Flasche Nagellackentferner und eine große Portion Hartnäckigkeit. Beirren lässt sie sich in ihrer Arbeit weder von pöbelnden Nazis noch von verständnislosen Polizisten oder mitleidigen Verwandten. Ein Gespräch darüber, wie es sich anfühlt, wenn man seine Lebensaufgabe gefunden hat
DIE AUTORIN Dorota Danielewicz kam 1981 als 16-Jährige mit ihren Eltern aus dem polnischen Posen nach Westberlin. Es war ein Umzug gegen ihren Willen. Die junge Frau zog sich zurück, dachte sogar an Flucht. Mehr als 30 Jahre später hat sie eine Liebeserklärung an die Stadt geschrieben, die sie sich erst peu à peu erobern musste
Christian Bahrmann spielte schon immer gern mit Puppen. Ein Gespräch über Kasper, den (gar nicht so) bösen Wolf und die Muskeln, die es fürs Spielen braucht.
DER ALPINIST Eigentlich will Walter Welzel die Berliner Hügelchen gar nicht als Berge durchgehen lassen, auch wenn für ihn ein mächtiger Berg nicht unbedingt hoch sein muss. Am liebsten ist der Vorsitzende der Berliner Sektion des Deutschen Alpenvereins im Allgäu unterwegs – und hat er Heimweh nach dem Gebirge, isst er einfach Bergkäse
DER NEUGIERIGE Willy Rogalla, Vertriebener aus Masuren und bekennender Autodidakt, hatte sein Leben lang Glück mit den Frauen. Hanna lebte und arbeitete 40 Jahre an seiner Seite, Hedda ist seit Jugendtagen seine bibliophile Wahlverwandte – und Sigrid, seine erste Liebe, hat der 80-Jährige vor zwei Jahren wiedergefunden
FOTOGRAFIE Für seine Abschlussarbeit „spuren.“ besuchte Kolja Warnecke sechs Monate lang eine Zufallsbekanntschaft. Nun wurde seine Arbeit von der Jury des Nachwuchsförderungsprojekts „Gute Aussichten – junge deutsche Fotografie“ ausgewählt
MÄRCHENTHEATER Im Stück „grimm & graus“ des freien Theaters „fensterzurstadt“ wird der Gang in den Märchenwald zur Reise ins Unbewusste. Spielort ist eine Tankstelle in Hannover
Der Autor der Gereon-Rath-Krimis, Volker Kutscher, spricht für seinen Hauptprotagonisten. Der ist seit 1929 ein eigenwilliger Ermittler der Mordkommission.