Wenn die Einschnitte der Sparpolitik noch tiefer werden, stellt sich die Frage, ob die Bevölkerung das Bemühen der politischen Klasse um die Erhaltung der Selbständigkeit weiter akzeptieren wird. Das sagt Erich Röper, über 20 Jahre Fraktionsgeschäftsführer der Bremer CDU-Fraktion. Heute ist er Rechtswissenschaftler am „Zentrum für europäische Rechtspolitik“ (ZERP) und Honorarprofessor an der Uni Münster. Als freier Kopf sorgt er sich um die Perspektiven der Politik der großen Koalition. Seine These: Nach em Ende des Sanierungshilfe wird Bremen vom Schuldenberg erdrückt wie am Anfang, die Sanierung wird so nicht gelingen. Sagt das niemand laut, weil alle in der Politik klammheimlich davon ausgehen, „dass 2005 alles vorbei ist“? Es gibt keine Rechtfertigung für die über alles vernünftige Maß hinausgehende Einsparungsszenarios, die Bremen zur Provinz machen würden. „Bremen muss seine Rolle im Bund neu definieren – mit, vielleicht in Niedersachsen“. Von Erich Röper
Die Meere sind nicht das Eigentum von Menschen. Sie müssten unter treuhänderische Verwaltung gestellt werden, fordert die Professorin für Seerecht, Elisabeth Mann Borgese
In „Kluge Macht“ versucht der Friedensforscher Ernst-Otto Czempiel die Chancen für nicht gewalttätige Konfliktlösungen in einer Welt zu erkunden, in der die Bedeutung der Staaten schwindet ■ Von Dieter Senghaas
■ Ein neues Balkan-Handbuch ersetzt Länderanalysen durch einen Panoramaschwenk. Ergebnis: Keine Bedienungsanleitung für den Balkan, sondern eine erhellende Lektüre
Wie wird aus der Wirtschafts- und Währungsunion Europa eine Sozialunion? Indem die Sozialpolitiker sich ein Beispiel an den Währungspolitikern nehmen und die Vergemeinschaftung durch wirksame Problemlösungen vorantreiben ■ Von Mark Schieritz
Das Moskauer WG-Leben unterscheidet sich kaum von dem in Berlin. Doch seit der Krise muß die Jugend des Landes sich mit Klavierunterricht und selbstgemachter Marmelade durchschlagen ■ Von Kirsten Küppers
■ Mythen einer Nation: Gespräch mit dem slowenischen Philosophen und Psychoanalytiker Slavoj iek über Serbien-Bilder und Handkes „verkehrten Rassismus“