Der bayerische Morrissey-Imitator Perrecy spielte am Samstag als Vorband von Tomte in der Columbiahalle. Seine Ironie hat es allerdings schwer, wenn das Publikum auf den Hauptact wartet und The Smiths von den Eltern kennt
Das reife Gelb der Birnen und das Vergilben des Beuys-Raums im Museum: Den Spuren der Zeit ist die britische Künstlerin Tacita Dean auf den Fersen, mit neuen Arbeiten in der Villa Oppenheim
Sex war schon mal dunkler, Häkeln ist cool: Sieben Künstlerinnen, die auf vielen Hochzeiten tanzen gelernt haben, spielen in „Transgression“ bei Neurotitan lässig ihren Erfahrungsvorsprung aus
Montagabend im Maria am Ufer: Das New Yorker Duo Ratatat breitete seine Alleinunterhaltermusik für den jungen, gepflegten Hippie über das Berliner Publikum aus – eine Popmusik, die nicht mehr viel mit Popmusik zu tun hat
Ein denkwürdiger Abend: Nach anderthalb Jahren Bühnenpause trat der Beatles-Interpret und Super-8-Filmer Klaus Beyer am Samstag im West Germany auf. Er stellte „Beatles zum Verkauf“ vor, seine Version des Albums „Beatles for Sale“
Beim großen Worldtronics-Festival im Haus der Kulturen der Welt tritt heute der House-Produzent Recloose auf. Er ist von Detroit nach Neuseeland gezogen. Sein neues Album orientiert sich am Funk
Die Schauspieler schauspielern, hinter ihnen Bilder vom Zweiten Weltkrieg. Harry Hass hält einen Monolog und Anja Plaschg alias Soap & Skin singt: Viel wird aufgefahren in Oliver Sturms Inszenierung von „Nico. Sphinx aus Eis“ in den Sophiensælen
Der Film und das Unbewusste: In der künstlerischen Arbeit von Javier Téllez, Teilnehmer der Ausstellung „Rational/Irrational“ im Haus der Kulturen der Welt, gehen sie eine tiefe Verbindung ein
Wenn die wirkliche Welt sehr unwirklich wird: Der Fotograf Jay Mark Johnson arbeitet mit einer Schlitz-Scan-Kamera und erzeugt farbverschobene, gestauchte, von rechts nach links fließende Bilder. Zu sehen sind sie in der Galerie Markus Deschler
Das „Kunst aus Mitte“-Gefühl verkaufen: Zur Zeit der Kunstmesse Artforum sprießen Alternativ-Messen und Erzeugermärkte heftig aus dem Berliner Boden. Wer soll das bloß alles anschauen?
Am besten laufen die Pornos: Internationale Videokunst ungestört zu Hause anschauen – die nomadische Videothek e-flux macht es für ein Jahr möglich am Platz der Vereinten Nationen
Eyeless in Gaza spielen guten Avant-Folk-Wave mit schlauen Texten. Am Samstag geben sie ihr einziges Deutschlandkonzert im Quasimodo. Folk ist also längst nicht out
Der neue Werkzeugkasten für den semiotischen Trickster: Mit einem trashigen Wunder- und Gruselkabinett wird bei „after the butcher“ das Thema „Verbesserung“ durchgespielt
Der Wahlberliner David Moss ist nicht nur ein vielseitiger und experimentierfreudiger Sänger, sondern er gehört auch zu den ersten Fellows am neu gegründeten Kolleg „Verflechtungen von Theaterkulturen“ an der FU. Im Ballhaus Ost ist er nun in der Sci-Fi-Oper „Starship Utopia“ zu sehen
Dass er seinen Kopf in den Wolken trage, singt Patrice, Fachkraft für wunderbare Reggaemelodien, auf seinem neuen Album. Das kann man auch wörtlich verstehen: Der 28-Jährige pendelt zwischen New York, Paris und Köln. Nun tritt er in Berlin auf
Hamburgs Stadtbild könnte bald um ein Wahrzeichen ärmer sein: Die Fabrik der New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie soll abgerissen werden. Der Investor plant einen Neubau
Der versehrte Mann: Die Cicero-Galerie für politische Fotografie zeigt die Aufnahmen verwundeter Irakkrieg-Veteranen der mit dem World Press Photo Award ausgezeichneten amerikanischen Fotografin Nina Berman