In Deutschland wird wieder über den Kapitalismus gesprochen. Zaghaft denken auch Konservative über Systemalternativen nach. Die Linke bleibt außen vor.
Auch die Occupy-Bewegung braucht die Parteien. Das ist unsexy, aber wahr. Doch wer die Welt verändern will, muss aktiv um politische Mehrheiten kämpfen.
Die Eurokrise wäre eine gute Kulisse für einen großen Auftritt des Sozialpopulisten Lafontaine. Kommt er zurück? Im Sinne seiner Partei sollte er sich bald entscheiden.
Die Linke sucht vergeblich nach ihrer Rolle. Ob sie die Vergangenheit bewältigen und Teil eines rot-rot-grünen Lagers werden kann, ist eher zweifelhaft.
Dass Kramp-Karrenbauers Start "holprig" ausfiel, ist kein Beleg für die Instabilität der Jamaika-Koalition. Schuld an der Schlappe waren gekränkte CDUler.
Offiziell reden Sigmar Gabriel, Frank-Walter Steinmeier und Peer Steinbrück über "Europa in der Krise". Tatsächlich geht es aber darum, wer der beste Kanzler wäre.
Die Linkspartei hat ihr Thema verloren. Und ein Führungsproblem. Doch außer "Weiter so" fällt ihr nichts ein – daran würde auch eine Rückkehr Lafontaines nichts ändern.
Steht Deutschland bald eine neue Rechtspartei ins Haus? Ein Jörg Haider oder Geert Wilders hätte auch hierzulande gute Chancen. Schuld daran ist die Sarrazin-Debatte.
Die FDP-Mitglieder fühlen sich als die Leistungsträger der Gesellschaft, sehen sich aber verlacht. Das Potenzial für eine rechtspopulistische Wandlung der Partei wächst.
Die Linkspartei hat sich einst in der Opposition zu Rot-Grün gegründet. Ihre Existenz konfrontiert die SPD mit ihrer eigenen Vergangenheit, mit der sie selber nicht umzugehen weiß.
Die Linke tut sich schwer, Nachfolger für Gysi und Lafontaine aufzubauen. Lieber zerfleischt sie sich. Wenn sie nicht zur Rationalität zurückkehrt, wird es nur Verlierer geben.