■ Nur 75,98 Prozent der Delegierten des SPD-Sonderparteitags wählen Gerhard Schröder zum neuen Partei- vorsitzenden. Seine Kosovo-Politik findet jedoch breite Zustimmung: Bedingungslose Feuerpause abgelehnt
Nicht nur in Sachsen, überhaupt in der früheren DDR steigt die Zahl von Rechtsextremen. Gewalt gegen Ausländer, so scheint es, ist ein ostdeutsches Problem. Eifrig wird nach den Ursachen für dieses Phänomen gesucht. Die sozialistische Erziehung der DDR, der Zwang zum Kollektiv, heißt es, sei schuld. Doch Neonazismus gibt es auch im Westen – trotz aller Reformpädagogik. Die Jugend antwortet mit Schlägen gegen das Fremde. Haben beide Systeme versagt? ■ Von Uta Andresen
■ Der Umweltminister erklärt das Reformprojekt Rot-Grün für gescheitert und eröffnet die Schwarz-Grün-Debatte. NRW-Bauminister Michael Vesper: „Verrückt!“
■ Rücktritt ist in: Kurz nach Lafontaine geben alle 20 Mitglieder der EU-Kommission ihre Posten zurück. Ex-Präsident Santer gibt sich unschuldig. Bundeskanzler Schröder findet alles halb so wild: Jede Krise ist eine Chance
■ Nach drei Tagen des Schweigens begründet Oskar Lafontaine seinen Rücktritt. Er rügt vor allem das „schlechte Mannschaftsspiel“ der Regierung und vermeidet offene personelle Schuldzuweisungen. Seiner Partei ruft er zu: „Eines soll sie nicht vergessen: Das Herz wird noch nicht an der Börse gehandelt, aber es hat einen Standort – es schlägt links.“
■ Ohne den Kanzler zu fragen: Finanzminister Oskar Lafontaine verläßt die Regierung. Und den SPD-Vorsitz wirft er hinterdrein. Europäische Finanzmärkte reagieren euphorisch, der Euro springt prompt nach oben
■ Nach dem Rücktritt von Bundesfinanzminister und SPD-Chef Oskar Lafontaine will Kanzler Schröder schon heute einen Nachfolger benennen. Europäische Finanzmärkte reagieren euphorisch, der Euro springt nach oben
■ Entrüstung über neue Fahrpreiserhöhungen der Deutschen Bahn AG. Vorstandschef Ludewig will auf die üblichen Preissteigerungen noch die Kosten der Ökosteuer draufschlagen. Bundesländer kündigen Widerstand dagegen an
■ Das Auswärtige Amt wahrt Kontinuität: Wie unter Kinkel will auch Fischers Außenministerium nichts davon wissen, daß deutsche Waffen in der Türkei gegen Kurden eingesetzt werden. Die Industrie will erneut Panzer liefern