Für Martin Scorsese, mit dem er kürzlich „Gangs of New York“ gedreht hat, ist Michael Ballhaus der beste Kameramann der Welt. Er hat mit Fassbinder gefilmt und mit einer einzigen Kreisfahrt Michelle Pfeiffers Karriere lanciert. Ein Gespräch über Bildkomposition, Herumgewackel und Leonardo DiCaprio
Fünfzig Jahre „Minima Moralia“, fünfzig Jahre „Fänger im Roggen“: Ein Plädoyer dafür, Adornos Kulturkritikbuch als Zwilling von Salingers Roman zu begreifen. Zugleich ein Rückblick auf die Siebzigerjahre, als das Ganze noch das Unwahre war
Bisher galten die Anfänge der Filmkunst als europäische Angelegenheit. Doch das durch Deutschland tourende Filmprogramm „Unseen Cinema“ präsentiert nun auch eine frühe US-Kinoavantgarde
Kuba ist ein Klavier, das irgendjemand hinter dem Horizont spielt. Der Schriftsteller Eliseo Alberto begibt sich auf die Suche nach der auf „La Isla“ verlorenen Zeit. Damit liegt er im aktuellen Trend
„Man macht sich angreifbar, wenn man solo ist“, findet die Kabarettistin Susanne Betancor und präsentiert ihr neues Programm „Damenbart“ als Drei-in-eins-Lösung: als Bühnenshow, als Buch und als CD. Helge Schneider, „einer der besten Jazzmusiker Deutschlands“, ist im Geiste immer mit dabei
Komponist und Kolporteur der „lost generation“: In seiner verwegenen Autobiografie „The Bad Boy of Music“ bewies sich George Antheil als brillanter Legendenschmied in eigener Sache. Zu seinem 100. Geburtstag wurde das Buch neu aufgelegt
Vom Schnupfen in der zweiten Moderne: Die Journalistin Elisabeth von Thadden hat ihre Mutterkolumnen zu einem feinen, lustigen Buch zusammengefasst – „Familiäre Gründe“
Die Architektin Hilde Weström war eine Pionierin. In ihren Bauten versöhnte sie Ökonomie und Ästhetik. Das Verborgene Museum zeigt jetzt eine späte Hommage an die bauende Frau
Tom Waits wirbelte am Wochenende im verlotterten Ostberliner Metropol-Theater jede Menge Staub auf: Haarklein so, wie man ihn sich vorstellt ■ Von Susanne Messmer
■ Zum 30jährigen Jubiläum der Kunsthalle Bielefeld wird erneut um den Beinamen "Richard- Kaselowsky-Haus" gestritten. Der Oetker-Schwiegersohn gehörte zum Himmler-Freundeskreis
■ Sensibelchen, Genie, Pflegefall: Ohne Beach Boy Brian Wilson wäre die Musik der letzten 40 Jahre weniger süß und nur halb so spannend geworden. Mit "Imagination" wagt er ein Comeback. Ein Gespräch mit dem Vibemaste
Von Sammelbesprechung mag man im Zusammenhang mit „Holocaust-Literatur“ nicht sprechen. Auch vor der Selektion guter und schlechter Bücher schreckt der Rezensent zurück. Anmerkungen zu neuen Erinnerungsbüchern, 53 Jahre nach Kriegsende ■ Von Michael Westphal