Rund eine Million MexikanerInnen wurden im vergangenen Jahr von der US-Grenzpolizei beim illegalen Gang über die Grenze aufgegriffen und zurückgeschickt. Die Grenze wird weiter aufgerüstet – die Grenzgänger lassen sich nicht abschrecken. ■ Aus Tijuana (Mexiko) und San Diego (USA) Anne Huffschmid
In Zaire verdrängt die jüngste Guerilla der Welt die Mobutu-Diktatur. Eine provisorische Regierung und Basiskomitees herrschen nun im Osten des Landes. Porträt einer Befreiungsbewegung, die ihren Weg sucht ■ Von Dominic Johnson
■ Er sagt von sich: "Ich war eine waffe der Linken." Aber diese Bewegung "gibt's nicht mehr". Seine rebellischen Mitstreiter von einst "besuchen sich heute gegenseitig mit dem Aktenköfferchen". ...
■ Der Morgen graute, als sich vier junge Tamilen vor dem Hindutempel auf die Lauer legten. Sie ließen das Auto des tamilischen Bürgermeisters von Jaffna heranfahren und warteten kaltblütig, bis er ausgestiegen war
Er trinkt, und das ist kein Wunder, wie er findet: Er ist Journalist. Zu seinem Job gehört der Alkohol wie der Notizblock. Diese Geschichte ist seine eigene Geschichte. Seine Hände zittern, er ist patschnaß, und wenn er nachts aufwacht, sieht er sich selber im Dreck: verschütteter Weißwein überall, Kippen und Asche, Korken, und in der Plastikschüssel schwappen die Kotzefäden. „Ich zähle 23 Flaschen rund ums Bett, eine auf dem Klo – wie kommt der Sancerre aufs Klo? – und vier auf den verklebte Manuskriptseiten neben der Schreibmaschine.“ Und irgendwann sagt er sich: „Ich hab' mir das eingebrockt, ich löffle das aus“ ■ Von * * *
■ „Technoqueen“ will sie nicht mehr genannt werden – auch wenn sie „ganz klar eine Identifikationsfigur“ abgibt: Die neue, die zopflose Marusha über Drogen und Kochen, Gemein- chaftssinn und Lavaströme. Sie glaubt an die Energie in uns allen und fordert sogar Gnade für Thomas Gottschalk!
■ An den Filmen von John Waters bissen sich die amerikanischen Zensurbehörden die Zähne aus: Sie fanden einfach keine Gesetze gegen seine absurden Tabubrüche. Ein Gespräch mit dem Regisseur über Grauzonen und werbe
In Afrika sind jeden Tag Millionen Menschen davon überzeugt, von anderen verhext worden zu sein. Hexen erreichen ihr Ziel vor allem durch die Angst des Opfers. Sie können fliegen und essen Leichen. Sonst sind sie ganz normal. ■ Von Sinikka Kahl
Und dann zurück auf die Schulbank der Literaturkritik. Trotz schöner Onanierszenen weiterhin Schwierigkeiten mit einer positiven Bewertung von Sexualität: Eindrücke vom Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt ■ Von Detlef Kuhlbrodt
Das Zürcher Theater am Neumarkt hat mit „In Sekten“ ein ambitioniertes Projekt zum Thema Sekten erarbeitet und gastiert damit beim Berliner Theatertreffen, das heute eröffnet wird ■ Von Gerhard Mack
■ Fast zwanzig Jahre dauerte es, bis 1963 im Frankfurter Auschwitz-Prozeß die Täter vor Gericht standen. Stefan Baretzki war einer von ihnen. Seine Zeit in Auschwitz war die einzige seines Lebens, in der er anderen...