Regierungserklärung des Bundeskanzlers Wolfgang Schüssel (ÖVP): „Österreich zeichnet sich durch höchste humanitäre Standards aus.“ ■ Aus Wien Ralf Leonhard
Sie gilt als große Mystikerin des Abendlandes: Hildegard von Bingen. Die adlige Ordensfrau hatte bereits in früher Jugend Visionen, aus denen sie ihre Vorstellung vom Kosmos ableitete. Ihre Grunderkenntnis: Alles hängt mit allem zusammen. Obwohl über 800 Jahre tot, übt sie auch heute noch große Faszination aus. Frauenbewegte beanspruchen sie als eine der ersten emanzipierten Frauen, Esoteriker als Seherin und geniale Heilkundige. Fest steht nur: Hildegard von Bingen war eine außergewöhnliche Frau, ußergewöhnlich begabt und außergewöhnlich durchsetzungsfähig. Fürsten las sie die Leviten, von den Kirchenoberen verlangte sie Reformen, Mönchen rang sie gar ein eigenes Frauenkloster ab. Wie groß das Interesse an der Ordensfrau ist, ist spätestens in Bingen zu spüren: Die Kleinstadt hat einen Tourismusmagneten gefunden. Es gibt Dinkelkissen, Hildegardplätzchen und jede Menge Stadtführungen. Derweil versuchen die Nonnen im heutigen Hildegardkloster das schiefe Bild ihrer berühmten Vorgängerin zurechzurücken. Über die merkwürdige Renaissance einer Klosterfrau ■ Aus Bingen Barbara Debus
Huren, Snobs, Clowns, Transvestiten, Artisten, Schwule und der Hektik der Nacht folgt morgens die Einsamkeit: ein Ort namens Federico Fellini ■ Von Georg Seeßlen
Wissenschaftlicher Leiter der „Aufräumarbeiten“ nach dem Reaktorunfall in der Ukraine wird Mitarbeiter im Öko-Institut/ Tschernousenko kritisiert: Betonhülle für Reaktor IV nur eine Farce ■ Von Klaus-Peter Klingelschmitt