China, der Ehrengast der diesjährigen Buchmesse, ist unzufrieden mit dem Bild des Landes in den westlichen Medien. Eine staatliche Kampagne soll helfen. Ein langer Weg.
Romane, Gedichte, Kunstwerke und Geschichtsbilder helfen unserer Vorstellungskraft vom Fremden. Manchmal sind sie sogar „wirklicher“ als die Wirklichkeit selbst.
Die Bücher Herta Müllers provozieren die Chinesen zum Nachdenken: Etwa darüber, ob ihre Führung aus dem osteuropäischen Übergang die richtigen Konsequenzen zieht.
Die Verurteilung Chinas ist scheinheilig - besser wäre es, das Land als Gradmesser zu sehen, ob der Welt die Wende hin zu einer neuen Zivilisation gelingen wird.
60 Prozent der Chinesen sind Bauern und profitieren kaum vom Wirtschaftsboom. Über die schwierige Lage auf dem Land haben Chen Guidi und Wu Chuntao Bücher geschrieben, die in China verboten sind.
Yu Hua hat Humor und ist ein mitreissender Redner. Seine Geschichten hält er für "heftig". Die chinesische Zensur sieht das auch so und verhindert ihre Verfilmung.
CHINA-BUCHMESSE Der Dissident und Verleger Bei Ling wirft der Buchmessen-Leitung Naivität vor und fordert vom Westen einen Dialog auf Augenhöhe mit China
Was die Buchmesse mit dem Dilemma der Sozialdemokratie zu tun hat. Und warum Günter Wallraff für sein neues Buch als Schwarzer in Deutschland unterwegs war.
Der Bertelsmann-Club war die Avantgarde einer neuen Lesekultur in China, die aufs Praktische ausgerichtet ist. Erfolgreich sind dort heute Bücher, die vom Erfolgreichsein handeln.
Im China-Pavillion tritt das Gastland der Buchmesse eher zurückhaltend auf. Die Kundschaft bei den chinesischen Verlagen ist gering - das steht im Kontrast zum Selbstverständnis der Chinesen.
Wie sehr China ist Taiwan? Sehr, meint die Volksrepublik und präsentiert auf der Buchmesse auch taiwanesische Bücher, allerdings nicht ohne Warnhinweise.
Mo Yan ist der wichtigste Gegenwartsautor Chinas. Er gehört der offiziellen Delegation an, doch seine Kunst widersetzt sich jeder Vereinnahmung durch die Partei.