Vor fünfzig Jahren wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet. Sie legt ein hohes Maß an Vertrauen in die Gattung Mensch zugrunde. In den letzten fünfzig Jahren sind eine Reihe weiterer Rechte auf internationaler Ebene hinzugekommen. Nicht selten treten sie in Konkurrenz zueinander, bisweilen wird mit ihnen Handel betrieben. Die Geschichte der Menschenrechte nach dem Holocaust zeigt, daß ein Eintreten für sie künftig ohne optimistischen Fortschrittsglauben wird auskommen müssen. ■ Von Michel Ignatieff
Das „Schwarzbuch des Kommunismus“ rief bei seinem Erscheinen vor einem halben Jahr in Frankreich zahlreiche Kritiker auf den Plan, die die niederschmetternde Bilanz sozialistischer Regime zu relativieren suchten. Auch hierzulande haben linksradikale Kritiker viel Mühe darauf verwandt, die Verbrechen im Namen des Kommunismus zu bagatellisieren. Das Werk liegt seit kurzem auch auf deutsch vor. Ein Essay ■ Von Christian Semler
Indiens Hindumehrheit hat von den anderen Religionsgruppen gelernt. Jetzt beginnt auch sie sich gegen alles zu wehren, was sie als Mißachtung ihrer eigenen Gemeinschaft empfindet. Ein neuer Fundamentalismus bedroht die Demokratie ■ Von Salil Triparthi
In Kanada finden heute Parlamentswahlen statt / Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten war Wahlkampfthema Nummer eins / Opposition spricht vom Ausverkauf des Landes / Der konservative Premier Mulroney ist in der Debatte in die Defensive geraten ■ Aus Montreal Monika Bäuerlein