Mit dem szenischen Projekt „Eins ist Noth oder was tun wir heute“ erkundet der Regisseur Manfred Weiß in Mannheim soziale Selektion durch Arbeitslosigkeit. Das Stück zeigt, wie wenig psychologische Schulung gegen Existenzangst ausrichten kann ■ Von Jürgen Berger
Unseren täglichen Skandal gib uns heute: Hans Kresnik inszeniert an der Wiener Burg „Wiener Blut“. Österreich einmal mehr als kunterbunte Real-Operette – kein Tabubruch, aber immerhin ein Spaß ■ Von Cornelia Niedermeier
Der Hamburger SV war für die linke Subkultur immer alles andere als hip. Und jetzt ist auch noch die Westkurve tot. Aber die Indie-Musiker von Hrubesch Youth harren aus ■ Von Martin Sonnleitner
Schattenreich mit Ich-Gespenst: Die Hamburger Deichtorhallen zeigen eine Retrospektive zu Martin Kippenberger. Der Maler und Bildhauer hatte einen manischen Produktionsdrang und starb 1997 an Krebs ■ Von Hajo Schiff
Die Verwandlung der Trekkerherrlichkeit in ein Vorgartenidyll: Auch in Südafrika wartet man vergeblich auf den Wenderoman. Statt eines Geschichtspanoramas pflegen die Autoren kleinteilige Vielfalt ■ Von Manfred Loimeier
Die traditionellen Kirchengemeinden schrumpfen. Mit ihnen schrumpft der Glaube. Gott gerät in Vergessenheit. Im Kinder- und Jugendbuch erlebt nach der Philosophie jetzt die Religion eine Renaissance ■ Von Gabi Trinkaus
■ Bleierne Reden, vollgestopfte Metaphorik: Slobodan Šnaiders balkanozentristische Geschichtskonstruktion „Windsbraut“ wurde im Schauspielhaus Bochum uraufgeführt. Bloß am Ende ein kurzer, schüchterner Windstoß
Schon länger schwächelt Radio Bremen. Doch seit die Regierung von SPD und CDU den Intendanten per Gesetz stürzen will, ist die Lage völlig zerfahren ■ Aus Bremen Christoph Köster