Durch die endlosen Weiten des Debattenfeuilletons führt der Weg zum ewigen Leben beziehungsweise zum Untergang der Menschheit. Es wäre schön, wenn die „FAZ“ endlich einen täglichen Index einführen würde, der uns über unsere Chancen im Kampf gegen die Nanoroboter auf dem Laufenden hältvon NILS WERBER
Ein Lexikon erinnert an die jüdischen Schriftsteller in der deutschsprachigen Literatur: 270 Autorinnen und Autoren stellt es vor. Das ist eine gute Sache. Nur: Der Band ist leider unvollständig. So unvollständig, dass er dringend der Erweiterung bedarf
„Dear freund, i forgass, to tell dir“: Vom tendenziell uferlosen Werk des vor zwei Jahren verstorbenen Schweizer Künstlers und Nomaden Dieter Roth zeigt die Staatsgalerie Stuttgart übermalte Postkarten, flimmernde Bildchen und collagierte Bücher. Quantität und Kleinteiligkeit im musealen Format
Prag zu Zeiten der Charta 77: Diese Stadt ist schmerzhaft schön, schreibt Libuše Moníková. Sie starb, bevor sie ihren letzten Roman beenden konnte – das nachgelassene Fragment „Der Taumel“
Im Neuen Museum auf der Berliner Museumsinsel werden die letzten hundert Jahre Bauen in Berlin präsentiert. Demnächst könnte ein eigenes Architekturmuseum folgen
Ist die Kunst noch ein Bausatz für städtisches Handeln? Zwei Ausstellungen in Köln und Dortmund untersuchen den Realitätsgehalt der Stadt. Das Ausgreifen der Kunst erzeugt urbane Wanderlustvon MAGDALENA KRÖNER
Michael Ignatieff hat streitbare Essays in der politisch-kulturellen Tradition von Sigmund Freud und Eric J. Hobsbawm geschrieben. Sein Thema ist die Zusammenführung von Geschichte und Gegenwart in der Anthropologie des Kriegführens
Der Siedler Verlag hat aus biografischen Fragmenten des bedeutenden Politologen Theodor Eschenburg eine „Autobiografie“ gebastelt. Das ist unehrlich und einer großen Persönlichkeit nicht angemessen, meint Ernst Benda
Über die Weltbühne ist viel geschrieben worden, über ihren Gründer Siegfried Jacobsohn weiß man wenig. Stefanie Oswalt hat jetzt eine äußerst lesenswerte Biographie über den Theaternarr und Ehemann „Sigo“ geschrieben
Die aktuellen Fernsehfilm-Produktionen der Privatsender versuchen den Spagat zwischen Arthouse-Kopie und Internet-Schocker. Das Ergebnis ist bis auf wenige Ausnahmen eher mau. Ein Überblick
Learning from Fashion: Die amerikanische Künstlerin Sarah Morris schlägt mit ihren lackierten Rasterbildern den Bogen zwischen Mode, Highglossund urbanen Architekturen. Für das Mai-Cover der britischen „Vogue“ hatte sie Kate Moss geschminkt, jetzt werden ihre Arbeiten in Zürich gezeigt
Krisen-Jetset, Arte-Aufträge und „Fit for Fun“ im schäbigen Gemischtwarenladen. Wie die Wirklichkeit auf der Bühne zur polemischen Farce werden kann. Die Uraufführung von Falk Richters „Peace“ an der Berliner Schaubühne macht aus dem Krieg in Ex-Jugoslawien eine deutsche Journalistensatire