FAMILIENFEHDE Stonewall Parade wollte der Vorstand des CSD e. V. den diesjährigen Umzug am Christopher Street Day nennen. Die Mitglieder fühlten sich übergangen, reagierten erbost – und mit einem eigenen Gegenumzug. Dabei wollen alle Akteure ironischerweise dasselbe: einen politischeren CSD. Stattdessen ergeht man sich in Scharmützeln
DAMALS WAR’S … Das Schlimmste, das er sich anhören musste: „Euch hätte man alle vergasen müssen!“ Bernd Gaiser, Mitorganisator des ersten Berliner CSD, über die Kraft einer Idee und die aktuellen Querelen um die Umbenennung
GESCHICHTE Obwohl er Großstädte eigentlich nicht mochte, näherten sich Einstein und Berlin an: Der Physiker feierte hier seine größten Erfolge, genoss den Austausch mit Kollegen, schließlich sogar das kulturelle Leben. Dennoch: Richtig glücklich war er in Berlin nie
STADTBEGEHUNG Die Landsberger Allee gilt als besonders autogerecht unter den Berliner Ausfallstraßen. Zu Recht: Läuft man die elf Kilometer vom Platz der Vereinten Nationen bis an den Rand Marzahns mal zu Fuß, hat man hinterher viel Dreck in der Nase und ein Rauschen im Ohr
NACHTLEBEN Die Clubs sterben aus, sind nicht mehr rotzig, längst im Mainstream angelangt: Der Abgesang auf die Berliner Clubkultur kennt viele Melodien. Die Realität trotzt ihm mit pumpenden Bässen und mehr Läden als je zuvor
PILOTPROJEKT In Bremen haben die ChefärztInnen der Geburtskliniken, niedergelassene GynäkologInnen, Hebammen und Krankenkassen ein bundesweit einmaliges „Bündnis zur Förderung der natürlichen Geburt“ gegründet. Zentrales Anliegen: Die Kaiserschnittrate, die im Bundesdurchschnitt von 32 Prozent liegt, senken. Was sie als MedizinerInnen dazu beitragen können und wo sie an Grenzen stoßen, erklären Elisabeth Holthaus-Hesse und Torsten Frambach
HUMBOLDTFORUM Die Pläne für den neuen Kulturort in der Stadtmitte sind ambitioniert. Als künftige Nutzer wollen die Staatlichen Museen, die Landesbibliothek und die Humboldt-Uni neue Inhalte vermitteln
SELBSTHILFE Menschen mit körperlichen oder seelischen Erkrankungen suchen immer häufiger Rat in Internetforen statt in realen Selbsthilfegruppen. Aber seriöse Angebote sind nicht immer leicht zu finden
QUALITÄT Bei Fleisch geht der Trend dorthin: Lieber seltener, aber dafür auch wirklich gut. Vegetarier werden auf der IGW aber noch nicht als Zielgruppe ernst genommen
SPRACHEN Nach Vorgabe der EU soll jeder neben seiner Muttersprache zwei Fremdsprachen lernen. Norwegisch eignet sich zurzeit für Menschen, die Jobs im hohen Norden suchen
UNTERGRUND Urbanes Gärtnern ist hip – Guerilla Gardening schon zu hip. Die neuen Wörter stehen für die alte Idee der Selbstversorgung. Ein Ausflug zu Hamburger Stadtgärtnern
GRÜNE THEMEN Aussteller auf der Internationalen Grünen Woche setzen sich vermehrt mit aktuellen Themen wie Klimawandel und nachwachsenden Rohstoffen auseinander