Das Gedenkjahr beginnt: Warum verlief die Revolution in der DDR friedlich? Weil Anfang Oktober 1989 in Dresden nicht geschossen wurde. Beteiligte wie Modrow, Berghofer und die „Gruppe der 20“ erinnern sich ■ Aus Dresden Nick Reimer
■ Der letzte DDR-Ministerpräsident Lothar de Maiziere (CDU) über die juristische Hilflosigkeit bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und die Schwierigkeit, Recht und Moral auseinanderzuhalten
■ Weil in einem „Tagesthemen“-Beitrag die PDS versehentlich mit Naziliedgut kommentiert wurde, muß sich Moderator Ulrich Wickert in seltsamen Erklärungen winden. Die PDS empört das noch mehr
Träge, aber unerschütterlich bewegt sich Manfred Stolpes SPD in Brandenburg. Jetzt sind die Sozialdemokraten aufgelaufen. Im Konflikt um die Schriftstellerin Daniela Dahn erweist sich die Machtmaschine als zerbrechlich ■ Aus Potsdam Georg Löwisch
■ Bundestagsfraktion distanziert sich vom Vorstoß ihrer rechtspolitischen Sprecherin: Entschädigung nicht geplant. Justizministerin Däubler-Gmelin kritisiert Amnestievorschlag
Die PDS wollte die Publizistin Daniela Dahn als Laienrichterin im Brandenburger Verfassungsgericht. Wegen ihrer Thesen zur DDR-Justiz platzte die Wahl ■ Von Georg Löwisch
Verblichene Akten, Geruchsproben und alte Dienstanweisungen: Die Gauck-Behörde weiht ein Informations- und Dokumentationszentrum über die aufgelöste Stasi ein ■ Von Wolfgang Gast
Warum im postfaschistischen Westen gelang, was im antifaschistischen Osten mißriet. Die Böll-Stiftung diskutiert über west- und ostdeutsche Vergangenheitspolitik ■ Aus Potsdam Stefan Reinecke
■ Prominente Bürgerrechtler um Poppe, Neubert, Klier und Templin fordern den amerikanischen Präsidenten in einem Brief zur Rückgabe bisher geheimgehaltener Unterlagen der HVA auf
Vor zwanzig Jahren verbrannte sich der Pfarrer Rolf Günther während des Gottesdienstes. Ein Freundeskreis beschuldigt die sächsische Landeskirche, die Nachforschungen zu den Hintergründen der Tat zu behindern ■ Aus Dresden Nick Reimer
Vor der Wende: Sie waren Mitglieder der CDU in Thüringen. Sie hatten zu leiden unter der SED. Nach der Wende: Sie prangern die ehemaligen Kollegen aus der Blockpartei an. Die, die sich mit dem SED-Staat arrangierten. Und sie mühen sich um ihre eigene Rehabilitierung. Über drei Unbequeme, die hervorkramen, woran sich die CDU Ost wie West nicht erinnern möchte – die Blockflöten ■ Jens Rübsam (Text) und Bert Bostelmann (Fotos)
■ Abschlußbericht der Unabhängigen Kommission beziffert Vermögen der DDR-Parteien und Massenorganisationen auf 3,4 Milliarden Mark. Die SED/PDS soll Gelder gerettet haben
Vor 37 Jahren mauerte der real existierende Sozialismus sich ein. 916 Menschen, die sich in den Westen „rübermachen“ wollten, verloren an der deutsch-deutschen Grenze ihr Leben. Hingen erschossen im Stacheldraht, lagen auf dem minenbewehrten Todesstreifen. Dort, wo die meisten Opfer zu beklagen waren, an der Bernauer Straße in Berlin, wird am Tag des Mauerbaus, dem 13.August, wieder eine Mauer eröffnet. Diesmal als ästhetisierte Gedenkstätte. Frisch gesandstrahlt und mit glänzendem Aluminium eingefat, soll nun der Opfer der deutschen Teilung gedacht werden. Über die Geschichte des zweiten Berliner Mauerbaus berichten ■ Uwe Rada (Text) und Christian Jungeblodt (Fotos)
■ Sollte die Gauck-Behörde auch westdeutsche Angestellte im öffentlichen Dienst auf eine Stasi-Mitarbeit durchleuchten? Zumindest nicht bei uns, beschloß jetzt eine Gesamthochschule
In den 70ern wollte Thomas Auerbach die DDR „von links überholen". Dafür ist er bespitzelt, eingesperrt und ausgebürgert worden. In einer Welt von Verrätern ist ihm just die CDU zur neuen politischen Heimat geworden ■ Von Robin Alexander