KIRCHENTAG Auf dem 2. Ökumenischen Kirchentag mussten sich die Bischöfe ungewohnt heftiger Kritik ihrer Basis stellen. Die Pfiffe gegen Kirchenobere, der Applaus für Reformforderungen werden in Erinnerung bleiben
FINANZKRISE Es hat schon Tradition, dass Wirtschaftsthemen an Kirchentagen eher am Rande vorkommen. So auch in Bremen. Es wird nicht grundsätzlich über die Krise nachgedacht. Dabei sind die Gemeinden meist kapitalismuskritisch. Und die Kirche selbst ist von der Krise stark betroffen
Für Evangelikale ist Homosexualität Ausdruck von Unzufriedenheit. Und sie wollen ja nur helfen. Ziel ist ein bibeltreues, heterosexuelles Leben. Für die Teilnehmer ist es eher eine Tortur.
Horst Gorski hat gute Aussichten, als erster bekennender Homosexueller zum Bischof gewählt zu werden. Doch innerhalb der evangelisch-lutheranischen Kirche regt sich Widerstand.
Angeblich wollte er ein Fanal gegen den Islam setzen. Ein Jahr nach seinem Selbstmord haben rechtskonservative Gruppen das Gedenken an ihn für sich gepachtet.
Durch den Glauben, sagen die Protestanten. Erst durch gute Taten zum Beweis des Glaubens, sagen die Katholiken. Diese Frage führte zur Kirchenspaltung – seit Luther. Dieser Grundsatzstreit wird am Sonntag, am Reformationstag, beigelegt ■ Von Jan Feddersen und Philipp Gessler
■ Mit der „Gemeinsamen Erklärung“ zwischen Katholiken und Protestanten ist den Unterschieden die trennende Kraft genommen, sagt Margot Käßmann, Bischöfin der hannoverschen Landeskirche