■ Wieviel wußte der Bundestag über den umstrittenen "Annex B" des Abkommens von Rambouillet? Offenbar informierte das Auswärtige Amt selektiv: Während der Auswärtige Ausschuß offenbar informiert war, tappten
■ „Kein Kampfeinsatz von Bodentruppen“, heißt es noch offiziell von der Nato-Führung. Doch das Bündnis hält die Szenarien für einen Truppeneinsatz schon bereit und bringt seine Soldaten bereits in Stellung. In letzter Konsequenz könnte das den Angriff auf Belgrad bedeuten – und eine Ausweitung des Krieges auf die gesamte Region.
■ Das Pentagon hat aus dem Vietnamkrieg gelernt, wie der Golfkrieg medial zu präsentieren war. Daraus wollte die Nato für den Kosovo-Krieg lernen. Doch der kam zu überstürzt und entwickelte sich überraschend. Jetzt tun sich die Medienstrategen schwer mit der Präsentation der Bombenangriffe
■ Der Strategieberater Albrecht von Müller über Medienstrategien im Krieg und den Einsatz des Fernsehens zur Konfliktverhinderung: „Medienstrategien müssen militärische Strategien ergänzen“
■ Planspiel Rückeroberung Allen Dementis zum Trotz: Der Krieg am Boden wird immer wahrscheinlicher. Wie für die Kurden im Irak könnten jetzt auch für die Kosovo-Albaner Sicherheitszonen geschaffen werden
■ Der Politikwissenschaftler Matthias Dembinski, bei der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung zuständig für die Nato, befürwortet den Einsatz von Bodentruppen im Kosovo
■ Die Nato hatte gestern für ein Eingreifen im Kosovo zwar alle Vorbereitungen getroffen. Für den Tag nach etwaigen Bombardements jedoch haben die Regierungen der Mitgliedsstaaten kein Konzept
■ „Wir sind vorbereitet“, heißt es in der Nato-Einsatzzentrale in Makedonien. 10.000 Mann sind jetzt stationiert, die Deutschen haben ihr Kontingent nahe der Grenze zum Kosovo aufgestockt
■ Die Angst vor Großalbanien bestimmt die Diskussion um die Zukunft der serbischen Provinz. Noch lehnen Nato und Europäische Union deshalb die Eigenstaatlichkeit Kosovos ab
■ Provokationen wie die Ermordung eines serbischen Wachmanns und die Straßenblockaden vor Pristina durch bewaffnete Serben zeigen, daß sich beide Volksgruppen im Kosovo auf einen neuen Krieg einstellen Aus Pristi
■ Nun hat Ministerpräsident Milosevic doch noch eingelenkt. Die Nato wird zunächst keine Luftangriffe gegen Serbien fliegen. Statt dessen sollen 2.000 Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) die Lage im Kosovo stabilisieren. Rußland ist mit dabei.
■ Die alte Bundesregierung hat nach Beratungen mit der neuen der „activation oder“ zugestimmt, mit der die Einsatzhoheit für einen Militärschlag gegen Serbien an den Nato-Stab übergeht. Sollten später deutsche Soldaten beteiligt sein, stellt sich in Bonn die Frage nach der rechtlichen und die nach der politischen Grundlage einer Intervention.