■ Jiri Dienstbier, ehemals Sprecher der Bürgerbewegung „Charta 77“ und heutiger Außenminister der CSFR, über die Aussichten eines neuen europäischen Sicherheitssystems
■ Verantwortung ist der Slogan der Stunde. Kaum ist der Kalte Krieg zwischen Ost und West ganz vorbei, bereiten Ideologen und Strategen für die Bundeswehr neue Aufgaben zwischen Norden und Süden vor. Nur: Wer soll das Kommando führen — die UNO, die WEU, die Nato? Oder schlicht und einfach amerikanische Freunde wie der Golf-General Schwarzkopf?
■ Die 18 Alpha-Jets der deutschen Bundeswehr, die als Teil der mobilen Eingreiftruppe der Nato in der Türkei stationiert werden, sind auf dem Stützpunkt Erhac, rund 400 km von der irakischen Grenze entfernt, gelandet. Vor dem Abflug in Oldenburg hatten rund 200 Blockierer den Start der Bomber zu verhindern versucht.
■ Während auf dem Luftwaffenstützpunkt Oldenburg die Vorbereitungen für die Entsendung eines Geschwaders in die Türkei auf Hochtouren laufen, werfen Grüne und SPD der Bundesregierung vor, sie mache sich mitschuldig an der Verschärfung der Kriegsgefahr am Golf und habe in dieser brisanten Angelegenheit am Parlament vorbei entschieden.
Olaf Feldmann ist verteidigungspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion / Er wirft dem Verteidigungsminister, der die Nato bis an die polnische Staatsgrenze ausdehnen will, „unverantwortliche“ Äußerungen vor ■ I N T E R V I E W
■ Gorbatschow als Ursache für den Streit zwischen Bonn und Washington Ende des kalten Krieges, neue europäische Friedensordnung und Demokratisierung in Osteuropa - das sind die Prämissen der Entspannungspolitiker innerhalb der Nato. Für die anderen bedeutet Gorbatschow Instabilität, die Auflösung des bislang gültigen Koordinatensystems mit dem drohenden Chaos als Ergebnis. Ein Raketenkompromiß ist vor diesem Hintergrund kaum denkbar