Melancholiebesetzt: 15 Autorinnen haben sich den Ku’damm von oben aus angesehen und den Trubel der Autos und Passanten in einer Textsammlung festgehalten. Was aber ist noch dran, an der Faszination des alten Westberlin?
Verkleidet als Tiroler Bergbauer feierte der Berliner Jude Leo Reuss auf der Flucht vor den Nazis Theatererfolge. Leider verschwindet seine packende Geschichte in Gwendolyn von Ambessers Biografie fast in einer Fakten- und Satzflut
Die Schriftstellerin Anne Hahn erzählt in ihrem ersten Roman von ihrer DDR-Jugend und der Nachwendezeit – davon, wie man mit Wut im Bauch in einem Land lebt, in dem man sich nicht wohl fühlt, aber auch von Freundschaften, Opfern und Karrieren
Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) ist überzeugt, dass große Klassen mit 27 bis 30 Schülern nicht schaden. Hamburgs Schulen, sagt sie, hatten bisher „über die Maßen zuviel“ an Ressourcen. Schulbücher gibt es doch erst später
Büchergeld: Schulbehörde hält Informationen über Härtefallregelung für arme Familien unter Verschluss. Senatsdrucksache zum Thema wird geheim gehalten. Schulleiter haben keine Kriterien, um geringverdienende Eltern von der Zahlung zu befreien
Es gibt Städte, in denen man nicht bleiben kann, weil alles noch wie früher ist, und andere, die man gerade für das liebt, was verschwunden ist. Die Stadt- und Stadtteilbücher des Verbrecher Verlags
Die Langzeitstudentenerzählung, der Antiglobalisierungsroman und der schwule Subtext von Sherlock Holmes: Marc Degens hat mit „Unsere Popmoderne“ eine unterhaltsame Parodie auf Bücher geschrieben, die es gar nicht gibt
Camouflage in der Markenstadt: Der Architekt Friedrich von Borries analysiert in seiner Studie „Wer hat Angst vor Niketown?“, wie sich die Firma Nike in der Stadt einnistet
Fast ein bisschen Hollywood Hills: „Eine noble Adresse“ weist den Stadtbezirk Dahlem nicht nur als ehemalige Prominentenadresse nach, es unterhält außerdem durch Lokalpatriotismus und stacheligen Stadtteiltratsch
Das Meer, der Norden: Sünje Lewejohann hat mit „Am Sonntag will Gott zu Atem kommen“ einen Debütroman über die Liebe zum Land, über Mythen und übers Munkeln geschrieben. Ein Porträt
Ost gegen West, FBI gegen Stasi-Spitzel und Terroristen: der 2.484. „Jerry Cotton“ ist ein klassischer Nachkriegsberlinroman, der trotzdem im Hier und Jetzt spielt. Vor allem besticht er durch seine unprätentiösen Sätze und durch seine Brutalität
„Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen“: Das Buch „Die Usbekische Botschaft in Berlin“ lädt dazu ein, sich dem schönen Zauber fremder Wappen hinzugeben
Sprechende Tiere, beseelte Gegenstände, das gute, alte Christentum: Ein Gespräch mit Funny van Dannen über sein neues Buch „Neues von Gott“, über die abrupten Enden seiner Geschichten, das Arbeiten im Keller und über seine neuesten Umzugspläne
„Vielleicht bleibt es nur ein Traum, das weiß allein der Wind“: Der Casting-Coach und Choreograf Detlef D! Soost hat seine Autobiografie geschrieben. Wer darin Erklärungsansätze für seinen autoritären Charakter sucht, der wird enttäuscht werden
An „Das Märchen von der Arbeitslosigkeit“ glauben nur die, die einen Job haben, sagt Wolfgang Tornow. Über seine Erfahrungen mit dem Arbeitsamt hat der Hamburger ein Buch geschrieben