Vier international bekannte Aalforscher wurden ab 1933 als Juden verfolgt, davon zwei in Hamburg: Hans Lübbert und Ernst Ehrenbaum. Am schnellsten war der „Fischerbote“: Er strich sie noch im Januar-Heft aus seinem Impressum
Die Bremer Kunsthalle kauft ein Gemälde aus dem eigenen Bestand. Für 40.000 Euro. Zufällig war entdeckt worden, dass die Maria mit dem Kind aus den Kunst-Werkstätten Vivarini ihren jüdischen Besitzern von den Nazis geraubt worden war. Eine rechtliche Grundlage für Forderungen gebe es nicht
Nicht jedes historische Datum ist für die Bahn ein Grund zu feiern: In Hamburg erinnern Überlebendenorganisationen heute an die Deportation von 756 Hamburgern vor 65 Jahren – und an die Mitwirkung des Unternehmens an der Vernichtungspolitik des „Dritten Reichs“
Vor dem „Dritten Reich“ betrieben jüdische Kaufleute viele Geschäfte in Hamburg. Durch die „Arisierungs“-Politik der Nationalsozialisten wurden sie gezwungen, ihre Läden zu verkaufen oder zu schließen. Ein Rundgang durch die Innenstadt zu Orten, an denen früher jüdische Geschäfte waren
Henning Freiberg hat zusammen mit Studierenden der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig das Internetprojekt „Vernetztes Gedächtnis“ konzipiert und entwickelt. Das Portal sucht online nach Spuren der NS-Gewaltherrschaft in Braunschweig
Bei der Rieseberg-Konferenz treffen sich alte Gewerkschaftler zum Gespräch über Wiederaufbau und Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Dabei will man die Zeitzeugen hören – und sich der eigenen Geschichte vergewissern
In Hamburg wird eine Ausstellung über verfemte und verfolgte Musiker im Nationalsozialismus gezeigt – zwischen Drehtür und Kantine einer Innenstadtpassage
Erstmals wird es in Hamburg am 9. November zur Erinnerung an die Pogrome von 1938 eine „Nacht der Jugend“ geben. KZ-Überlebende monieren das auch aus Musik und Tanz bestehende Programm. Helmut Hafner, der seit 1998 die Bremer Jugendnacht organisiert, findet den Ansatz richtig
Vor 25 Jahren ist die erste Ausstellung im Konzentrationslager Neuengamme eröffnet worden. Nach dem Krieg wurden auf dem Gelände zwei Gefängnisse gebaut. Nach jahrelangem Kampf wird jetzt das Letzte abgerissen
Das KZ Mittelbau-Dora ist bislang als Buchenwald-Außenlager wahrgenommen worden. Eine neue Dauerausstellung bindet die Geschichte des Lagers in die Endphase der Vernichtungspolitik ein. Der Bremer Sinto und Dora-Überlebende Ewald Hanstein hat sich die Austellung angesehen
Der Schauspieler Serdar Somunçu gibt noch einmal den Hitler und kommt mit seinem Programm „Hitler Kebab – Getrennte Rechnungen“ in den Norden. Ein Gespräch über die Beleidigung von Landsleuten, rassistische Opas und das Fieber, das der Name „Hitler“ immer noch entfacht
Bei seiner Gründung vor 40 Jahren war das „Institut für die Geschichte der deutschen Juden“ in Hamburg Deutschlands erste Forschungseinrichtung für deutsch-jüdische Geschichte. Die ist an der Elbe besser erforscht als vielerorts sonst, nach dem besten Weg zum Publikum aber wird weiter gesucht
Seit sieben Jahren erforscht Ferdinand Krogmann die Geschichte des Künstlerdorfs Worpswede während des „Dritten Reichs“. Das Leben in dem idyllischen Örtchen hat sich der frühere Lehrer dadurch nicht gerade leichter gemacht
1943 hat die Norddeutsche Affinerie den Anordnungen der Nationalsozialisten getrotzt und Bronzefiguren aus dem Reichstag vor dem Einschmelzen gerettet. Nach dem Krieg wollte sie niemand haben, schließlich landeten sie im Depot. Jetzt möchte das Unternehmen sie nach Hamburg zurückholen
Vor einem Jahr wurde das Holocaustmahnmal eröffnet. Seither schreibt der lange umstrittene Bau seine Erfolgsgeschichte. Geschätzte 3,5 Millionen Besucher und Besucherinnen kamen bisher. Zehntausend täglich. Kaum einen von ihnen lässt es kalt
Lange hat Beate Klarsfeld den Massenmörder Alois Brunner gejagt – vergeblich. Jetzt steht Brunner im Mittelpunkt einer Oper in Osnabrück. Ein Interview zur Premiere
Die „Bestmannoper“ in Osnabrück erzählt die Geschichte von Alois Brunner, den Adolf Eichmann als seinen „besten Mann“ bezeichnete. Noch kurz vor Kriegsende ließ er jüdische Kinder aus Frankreich deportieren
Im Tiergarten wird das Denkmal für die homosexuellen NS-Verfolgten errichtet. Gewonnen hat die Ausschreibung das norwegisch-dänische Künstlerpaar Ingar Dragset und Michael Elmgreen
Unter spektakulären Umständen sind die Tagebücher des jungen Petr Ginz wiederentdeckt worden. Jetzt ist das eindrückliche Zeugnis jüdischen Lebens unter der Nazi-Besatzung auf Deutsch erschienen