Einst heiß umkämpft ist der Altpapiermarkt mittlerweile kollabiert: Während kommunale Entsorger an Gebührenerhöhungen denken, üben sich Mittelständler in Zweckoptimismus – und Kreisverwaltungen fürchten sich vor dem Crash des Systems
Mit Hilfe der Gerichte versucht der private Altpapier-Entsorger Remondis durchzusetzen, dass er seine blauen Tonnen aufstellen darf. Von den Kommunen wird er dabei ausgebremst. Nun muss das Bundesverwaltungsgericht grundsätzlich entscheiden
Private Entsorger stellen in Norddeutschland immer mehr Papiertonnen auf, weil sich mit alten Zeitungen und Kartons gutes Geld verdienen lässt. Die Kommunen versuchen, sich dagegen vor Gericht zu wehren – und warnen vor steigenden Gebühren
Holsten-Konzern fordert Schluss mit dem Dosenpfand. Zu viele Flaschen und zu wenige Trinker. Aktionäre dürfen sich dennoch an üppiger Dividende berauschen
■ Statt zu kompostieren, wird 60 Prozent des in Bremer Bio-Abfalls verbrannt. Dabei ist diese Masse nicht wirklich verunreinigt. Aber die Kompostierungsanlage schafft die Menge nicht.
■ Wie schon 1995 hat der Grüne Punkt auch 1996 die vorgeschriebenen Quoten für drei Bereiche verfehlt. Umweltverwaltung will Zulassung nicht entziehen, sondern hofft auf bessere Zukunft
■ Die Bremer Entsorgungsfirma Nehlsen baut die erste Alu-Trennanlage Norddeutschlands / Bisher geht Verpackungsmüll auf weite Reisen, um Aluminium recyceln zu können
■ Laut Koalitionsvertrag müßte die Umweltverwaltung wegen nicht erreichter Sammelquoten dem Dualen System die Grundlage entziehen. Kein politischer Wille für möglichen Schritt zu mehr Mehrweg