■ Der Kurzbesuch des russischen Premiers Primakow in Belgrad weckt bei den Menschen große Erwartungen. Das Bild vom treuen Verbündeten ist in den Staatsmedien täglich präsent
■ Von Moskau nach Belgrad nach Bonn: Der russische Premier Primakow ist derzeit der einzige, der einen dünnen Gesprächsfaden zwischen den Kriegsparteien spinnt. Die Nato verstärkt ihre Bombenangriffe auf Jugoslawien, die Vertreibung aus dem Kosovo geht ungehindert weiter
■ Ein kleiner, sehr, sehr kleiner Hoffnungsschimmer: Heute soll Rußlands Premier Jewgeni Primakow in Belgrad Möglichkeiten zu einem Ende des Kriegs auf dem Balkan ausloten. Die Nato bombt indessen weiter, die Meldungen über serbische Greueltaten mehren sich, und der Einsatz von Nato-Bodentruppen scheint bei einer Fortsetzung des Krieges unausweichlich.
■ Nicht nur in Belgrad, auch in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo, wurde gstern tagsüber Fliegeralarm ausgelöst. Rußlands Präsident Jelzin übte harsche Kritik an den Luftangriffen der Nato. Die scheint aber fest entschlossen, ihre Angriffe fortzusetzen, bis Slobodan Milosevic seine Truppen im Kosovo zurückpfeift. Nato-Oberbefehlshaber Wesley Clark kündigte an:
Große Mehrheit im Bundestag für die Entsendung der Bundeswehr in den Kosovo. PDS-Fraktion stimmt dagegen. Fischer: „Können dem Konflikt nicht entkommen“ ■ Aus Bonn Bettina Gaus
Nach dem Scheitern von Rambouillet birgt eine neue Offensive für Milošević kein Risiko. Auch die Kosovo-Albaner plädieren für Fortsetzung des Befreiungskrieges ■ Von Andreas Zumach
Nach der Fristverlängerung stehen jetzt lange Debatten über Details der internationalen Truppe zur Absicherung einer Autonomie für das Kosovo bevor ■ Aus Rambouillet Andreas Zumach
Eskalation mit offenem Ausgang im Kosovo und Irak: Ratlos steht die internationale Diplomatie vor den Folgen der eigenen Fehler und Unzulänglichkeiten ■ Aus Genf Andreas Zumach
Bundestag stimmte einer deutschen Beteiligung an einem möglichen Nato-Einsatz gegen Jugoslawien zu. Parlamentsversammlung tagte noch in alter Besetzung ■ Aus Bonn Bettina Gaus
Bundesregierung stellt Tornados für einen Kosovo-Einsatz bereit. Grüne und SPD stimmen zu, sind aber uneins über die rechtliche Grundlage eines Militärschlags ■ Aus Bonn Dieter Rulff
Nato und EU spielen weiter auf Zeit und damit Milošević' Politik in die Hände. Bis Mitte Juli dürfte Belgrad alle Vertreibungs- und Teilungsziele erreicht haben ■ Aus Genf Andreas Zumach