Der Strom an Flüchtlingen aus Libyen nach Tunesien reißt nicht ab. Der tunesische Staat kann kaum helfen. Die Tunesier zeigen zwar Solidarität, aber die reicht nicht.
"Bleibt friedlich und lasst euch nicht spalten", rät der junge tunesische Oppositionelle Nibras Hadhili. Eine Diktatur könne gestürzt werden, und zwar über das Netz.
Gewerkschaftsbasis und Demonstranten fordern die Zerschlagung der alten Regierungspartei. Die Gewerkschaft hört darauf und zieht ihre Leute aus der neuen Regierung zurück.
Die Taxifahrt durch menschenleere Straßen nimmt ein jähes Ende. Soldaten, ein Panzer. Aussteigen. Wir sitzen mit erhobenen Händen da. Und schauen in Gewehrläufe.
Oppositionspolitiker, Vertreter der Zivilgesellschaft und Minister des gestürzten Präsidenten sollen Tunesien bis zu den Neuwahlen regieren. Nur die Islamisten sind nicht dabei.
Politikwissenschaftler Hamadi El-Aouni fordert eine neue Verfassung. Es gebe zwar Oppositionelle, aber keine organisierte Opposition. Und die Elite versucht, das Chaos für sich zu nutzen.
Der Schwager des gestürzten Staatschefs ist in Armeegewahrsam, der Neffe tot. Andere Mitglieder der Familie sind im Privatjet geflohen, die Villen wurden geplündert.