Zu Hause in fragilen Bewusstseinszuständen: Norman Ohlers Roman „Mitte“ – ein Buch über Drogen und das Wohnen in alten Häusern, auch ein Buch über die Westdeutschlandisierung der Hauptstadt
Literarische Unbestimmtheitsrelationen: Bücher über den deutschen Physiker Werner Heisenberg: „Das Klingsor-Paradox“ von Jorge Volpi, „Kopenhagen“ von Michael Frayn, „Heisenberg und das Atombombenprojekt der Nazis“ von Paul Lawrence Rose
Das Elektron, das Quandt und das Unbewusste: In seinem Buch „Das Lächeln der Medusa“ erzählt Peter Watson eine Geschichte des Nachdenkens und der Naturwissenschaften im bisherigen Zeitalter
Trockene, skurrile Szenen aus dem israelischen Alltag: Etgar Kerets Erzählungen „Der Busfahrer, der Gott sein wollte“ lassen ein bekanntes Terrain in neuem Licht erscheinen
„Morbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien“, so heißt das zweite Buch des Schriftstellers Frank Schulz. Es wird viel gelobt – nur ist leider der Verlag, in dem es erscheint, gerade Pleite gegangen. Der Autor über sein Verhältnis zum Haffmans-Verleger und den Sprung in der Schüssel seiner Hauptfigur
Flaneur müsste man sein: Der Erzähler Wilhelm Genazino begleitet einen Schuhtester auf seinem nachmittäglichen bunten Treiben in Frankfurt. Von „erwiesener Geringfügigkeit“ ist dabei die Rede. Doch am Ende siegen Kontemplation und Humor – der Roman „Ein Regenschirm für diesen Tag“
Sätze, die vorüberziehen – und dabei undurchdringlich werden. Mario Bellatin erzählt von einem „Schönheitssalon“ voller todgeweihter Fische und Kranker
Nach einer authentischen Geschichte: Tahar Ben Jelloun beschreibt ein marokkanisches Gefängnis, in dem kein Lichtstrahl in die Verliese dringt – „Das Schweigen des Lichts“
Schönste Hoffnungslosigkeit: Der neue Fall des schwedischen Kriminalkommissars Kurt Wallander lappt ins Globalisierungsskeptische aus – Henning Mankells Computerterrorkrimi „Die Brandmauer“
Auf den Cutter kommt es an: Die britische Autorin Fay Weldon erzählt in ihrem Roman „Miss Felicitys kleine Geheimnisse“ von drei Frauengenerationen, die sich nicht unglücklich machen lassen wollen
Ehebruch, Misstrauen, Denunziation: In seinem Detektivroman „Miss Bukarest“ schreibt der Schriftsteller Richard Wagner über das lang wirkende und emotional zersetzende Gift des rumänischen Geheimdienstes – und wie die Vergangenheit die Emigranten in Deutschland nach Jahren einholt