Ziemlich viel von dem, was Sie immer schon von der Versenkung der „Wilhelm Gustloff“ wissen wollten: märchenhafte Verkaufszahlen, Jubel und Trubel rund um den neuen Günter Grass. Literarische Einwände scheinen bei der Novelle „Im Krebsgang“ nicht zu zählen – dabei sind sie gewichtig
Schöne Schuldgefühle beim Zuschauen: „Die Sopranos“. David Chase, ihr Erfinder, entwickelt das Genre in Richtung des großen Romans. Daher bleibt die Einzelfolge unverständlich, die Zuschauer müssen also dranbleiben, sonst kommen sie nicht rein
Klaus Kinski in seinen eigenen Worten: Der Schauspieler Claude-Oliver Rudolph liest autobiografische Texte des flachsblonden Ego-Erotomanen. Rudolph nähert sich Kinski im zerbeulten Trainingsanzug und mit dem Herz eines Boxers – physisch, aber zurückhaltend, ohne ihn zu erdrücken
Der Weltenbürger-Verein des VW-Konzerns präsentiert seinen Managern bei einem geselligen kulinarischen Zusammensein das Sahnehäubchen literarischer Interkulturalität. „Dem Unternehmen nutzt das eine ganze Menge“, meint der VW-Kommunikationsvorstand, Klaus Kocks
Die beliebte Familienserie „Hannelore, Helmut und die Bubb‘m“ lief Anfang der 90er in der Fachzeitschrift Titanic - sie bewegte eine ganze Nation. Heut fragen immer mehr Menschen: Was ist eigentlich aus den beliebten Charakteren geworden? Aus Hannelore? Aus Helmut? Aus den Bubb‘m?Aus diesem Grund hat Autor ALBERT HEFELE exklusiv für die taz eine neue Folge geschrieben: „Hannelore, Helmut und die Bubb‘m - the next generation“.
„Ich will zugrunde gehen“: So ein Satz ist typisch Bachmann, die es unter dem Absoluten eigentlich nie getan hat. Am kommenden Montag hätte die erste Medienautorin Deutschlands ihren 75. Geburtstag feiern können. Das Leben, das sie in den Sechzigern führte, wäre heute nicht mehr möglich
Es ist eine gebrechliche Welt in einer Zeit, die – ach! – vor Nichts-ist-unmöglich-Versprechen strotzt! Hansjörg Schertenleib erzählt von Jugendqualen und literarischer Verarbeitung: „Von Hund zu Hund“
Littleton, Bad Reichenhall und andere Stahlgewitter: In Marc Höpfners Debütroman „Pumpgun“ endet die Suche nach einer anderen Wirklichkeit hinter den Bildern in einem Amoklauf. Click, Click... Die Popliteratur lädt nach – und macht weiter
Was alles passieren kann, wenn Mütter „Dolce Vita“ sagen. Annette Pehnts Romandebüt erzählt von einem Helden aus der Provinz. Außerdem gibt es in „Ich muß los“ eine zur Rettung unfähige Liebe
Ein Kommissar recherchiert seinem Schöpfer hinterher und findet eine bruchlose Biografie vor. Maurizio Testa und seine Krimiparodie „Maigret und der Fall Simenon“
Glück ist eine Fertigsuppe: Michael Stauffers merkwürdig brillantes und tröstliches Buch „I promise when the sun comes up I promise I'll be true1 So singt Tom Waits. Ich will auch Sänger werden“
Keine Verschwörung, nirgends. Stattdessen Nachbetrachtungen eines erloschenen Lebens: In sieben Kapiteln beschreibt Don DeLillo die Ausweitung der Erinnerungen auf die Gegenwart – „Körperzeit“
Porträt eines Sohnes als schwarzes Schaf: Der exiliranische Schriftsteller Said beschreibt lakonisch „Landschaften einer fernen Mutter“. Ein Buch des Abschiednehmens von den Familienbanden