Die Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei ist von Vorurteilen geprägt – und zwar nicht nur aufseiten der Beitrittsgegner. Erst wenn wir uns das eingestehen, ist eine rationale Debatte möglich
George W. Bush liegt in den Umfragen zur Präsidentschaftswahl in Führung – nicht trotz, sondern wegen des Debakels im Irak. Es ist ihm gelungen, die Definitionsmacht über Erfolg zurückzuerobern
Die Vereinigten Staaten wollen ihren Demokratiebegriff in den islamischen Staaten vermarkten. Aber ihre Marketingstrategie ist so fraglich wie die Qualität des Produkts
Zum Welthandelsgipfel in Cancún machte sich auch eine kleine und zerstrittene Schar studentischer Globalisierungskritiker auf. Die Delegationder kampferprobten Mega-Universität von Mexiko-Stadt bekämpfte sich selbst – bis Südkoreaner mit Schlips und Kragen die Führung übernahmen
Joseph S. Nye ist der „vernünftige Amerikaner“, den man gern zu Podiumsdiskussionen nach Europa einlädt. Denn er wusste schon vor dem Irak-Debakel, dass die USA international so eingebunden sind, dass sie nicht mehr unilateral handeln können
Vor 40 Jahren besuchte John F. Kennedy Berlin. Seine „Ish bin ein Bearleener“-Rede vor dem Schöneberger Rathaus am 26. Juni 1963 war die erfolgreichste Politikinszenierung des Kalten Krieges. Über Hintergründe und Wirkung der Ansprache hat Andreas Daum ein virtuoses Buch verfasst
Christopher Hitchens gibt gerne Widerworte. Mal will er Henry Kissinger vor den Internationalen Strafgerichtshof bringen, mal verteidigt er Bushs Irakkrieg – und das alles macht er auch in seinem neuen Buch so brillant wie witzig
Der EU-Konvent legt einen schwachen Verfassungsvorschlag vor. Wesentlich Schuld trägt daran Giscard d’Estaing, der das Gremium ebenso ehrgeizig wie autokratisch geführt hat
Die Besatzungspolitik in Bosnien und Herzegowina verheißt nichts Gutes für den Wiederaufbau des Irak. Eine kritische Bestandsaufnahme der ehemaligen Ombudsfrau für Menschenrechte, Gret Haller
Auschwitz ist hier: Die Erinnerung an die Opfer des Holocaust ist fest in die Gründungsgeschichte Israels eingeschrieben. Die Politisierung der Shoah lebt nun im israelisch-arabischen Konflikt fort
Aus Angst vor einem neuen Kolonialismus durch die USA solidarisieren sich arabische Länder mit Saddam Hussein. Das stärkt Nationalismus und Islamismus, aber nicht die Demokratisierung. Ein Gespräch mit dem Maghreb-Historiker Benjamin Stora