Es gibt Geschichten, die nie ein gutes Ende zulassen. In diesem Fall muß man wenigstens dafür sorgen, daß sie zumindest ein baldiges Ende haben. Ein Gleichnis ■ Von Javier Marias
Der Spitzenkandidat für Algeriens Präsidentschaftswahlen, Abdelaziz Bouteflika, auf Wahlkampftour im Süden des Landes. Er verspricht die Rückkehr zu goldenen Zeiten. Aber wie er das finanzieren will, sagt er nicht ■ Aus Adrar Reiner Wandler
Damit sie nicht länger als „blöde Bergheimer“ verunglimpft werden, müssen 450 Angestellte der Stadt eine „Lizenz für Freundlichkeit“ erwerben. Aus der Metropole des Lächelns ■ Bernd Müllender
Buddhisten, Scientologen oder die PDS kann man tolerieren, Raucher nicht. Über die neuen Kunstreligionen des Alltags, Mode und Revolte als soziale Gottesdienste ■ Von Norbert Bolz
Eine Woche in Münchens verrufenstem Stadtteil belehrt über die Heimatgefühle von Menschen jenseits der unsichtbaren Grenze und den Nutzen ganz normaler Mietverträge ■ Von Philipp Maußhardt
Die serbische Minderheit im Kosovo fühlt sich von der Regierung in Belgrad im Stich gelassen. Auch diejenigen, die noch nicht gegangen sind, haben Angst vor einer Zukunft in einem albanisch dominierten Staat ■ Aus Podujevo Thomas Schmid
In der armen chinesischen Bauernprovinz Henan sterben die Juden und echten Kommunisten aus, doch außer dem Wechsel von Überschwemmungen zu Wassermangel hat sich in der Provinz am Gelben Fluß wenig verändert ■ Aus Kaifeng Georg Blume
Die Wissenschaft ist tot, es lebe die Forschung. Es geht nicht mehr um die Stiftung von Ordnung in einer chaotischen Gesellschaft, sondern um das Hinzufügen unsicherer Zutaten. Je mehr eine Wissenschaft mit Gesellschaft verwoben ist, desto besser. Ein Essay ■ Von Bruno Latour
Morgen bekommt der katholische nordirische Sozialdemokrat John Hume, gemeinsam mit dem Unionisten David Trimble, den Friedensnobelpreis verliehen. Hume tritt seit 30 Jahren für den Frieden in Nordirland ein ■ Aus Derry Ralf Sotscheck
Martin Walser und das Wegschauen. In der Debatte über das Gedenken muß den Gefahren paradoxer Reaktionen Rechnung getragen werden. Nachbeugende Analeptika zur deutschen Gedächtniskultur ■ Von Daniele Dell'Agli
Normalerweise ist der Geburtstag des chilenischen Ex-Diktators Augusto Pinochet für die Angehörigen seiner Opfer kein Grund zum Feiern. Diesen Mittwoch schon ■ Aus Santiago Ingo Malcher
Im sächsischen Wechselburg fand sich der Adel ein, um einen der Ihren zu begraben, und das Volk fand, der CDU-Mann habe der Gegend mit seiner Rückkehr nach der Wende genutzt ■ Von Kathi Seefeld
Wenn im Tal des Napa-Flusses in Kalifornien der Durchfluß von Wasser, Wein und Dollars neu geregelt wird, entsteht eine profitable Symbiose von Ökologie und Ökonomie – die nicht allen Freude macht ■ Aus dem Napatal Peter Tautfest
■ In allen westeuropäischen Ländern ist die Einwanderung ein entscheidendes normatives Problem. Doch wer macht die Normen, schreibt die Rollen? Der US-Wiener Kulturkampfanalytiker Peter L. Berger über kulturelle