Sarrazins Rassismus repräsentiert nicht die Ränder der Gesellschaft, sondern die gutbürgerliche Gesellschaft in der Mitte. Muslimfeindlichkeit ist für sie normativ.
Viel skandalöser als Sarrazins Thesen ist die Aufnahme, die sie erfahren. Wer sich daran erfreut, andere Menschen verachten zu können, kommt heute auf Bestsellerlisten.
Ist es richtig, dass Deutschland die Antirassismuskonferenz der UN boykottiert? Ja - denn alles andere wäre ein Rückschritt für Demokratie und Menschenrechte.
Der Mordanschlag in Passau ist kein Zeichen für eine ansteigende Rechtsradikalität. Entgegen der Hysterie: Rassismus gedeiht weiterhin in der gesellschaftlichen Mitte.
In einer populistischen Doku-Serie begleitet Sat.1 zwei Sozialfahnder auf ihrer Mission. Der Sender heizt damit die Stimmung gegen Hartz-IV-Empfänger an.
Den Begriff "Rasse" aus dem Grundgesetz zu streichen und stattdessen von "rassistischen Benachteiligungen" zu sprechen, ist eine längst überfällige Zäsur.