EU-BALKANPOLITIK Der Präsident des Kosovo, Fatmir Sejdiu, kritisiert die von Brüssel geplante selektive Visaregelung für den Balkan und sieht darin eine Ungerechtigkeit
US-Vizepräsident Biden ist zu Gesprächen nach Bosnien und Herzegowina, Serbien und in den Kosovo gereist. Dort sind die Erwartungen an die neue US-Regierung hoch.
Kosovoalbaner lehnen den Sechspunkteplan der UN ab. Dieser stelle die Souveränität des Staates Kosovo infrage und komme den Forderungen der Serben zu weit entgegen.
Die EU muss kämpferischer werden: Es kann nicht angehen, dass sie sich um eine gemeinsame Strategie für den Balkan herumdrückt und allen potentiellen Konflikten ausweicht.
Europa muss endlich erkennen, dass es auf dem Balkan zwei Protektorate unterhält. Stattdessen wiederholt es im Kosovo die Fehler, die es schon in Bosnien gemacht hat.
UNO und Europäer verfolgen gegenüber Serbien eine Strategie der Beschwichtigung - was serbische Nationalisten als Schwäche deuten. Damit wird das Kosovo destabilisiert.
In der serbischen Hauptstadt gehen am Rande einer Massenkundgebung gegen die Unabhängigkeit des Kosovo gewalttätige Demonstranten gegen Botschaften und Geschäfte vor. Polizei greift zunächst nicht ein. Sicherheitsrat verurteilt Angriffe scharf
Jeden EU-Staat selbst über die Anerkennung des Kosovos entscheiden zu lassen, ist eine weise Entscheidung. Mit Hilfe der EU könnten Grenzen am Balkan vielleicht bald wieder verschwinden.
Der amtierende Präsident Boris Tadic hat mit mehr Unterstützung aus Brüssel für seine Wiederwahl gerechnet. Seine proeuropäische Kampagne verliert so an Glaubwürdigkeit.
Was in der deutschen Öffentlichkeit verdrängt wird: Deutschland hat im Kosovo-Konflikt eine politisch und militärische Schlüsselrolle übernommen - Lösungen aber fehlen
Die Kosovo-Troika droht mit ihrer Mission zu scheitern, denn sie geht - wie auch ihre Vorgänger - nicht konsequent gegen den ungebrochenen serbischen Nationalismus vor
Russland verweigert dem Kosovo aus "prinzipiellen Gründen" die Unabhängigkeit, die USA verspricht sie ihm. Ohne eine UN-Resolution wird es keine Stablität in der Region geben.