Mit Obamas Rede steht eine neue Kriegsstrategie für Afghanistan. Es geht nicht mehr um Demokratie, um Menschenrechte oder den Traum vom militärischen Kampf für eine bessere Welt.
BOMBENANGRIFF Verteidigungsminister Guttenberg feuert Bundeswehrchef Schneiderhan und Staatssekretär Wichert, weil sie Informationen über zivile Opfer beim Angriff auf Tanklaster in Afghanistan vertuscht haben. Exverteidigungs-minister Jung erkennt keine Fehler und bleibt im Amt
Im Fall des Bundeswehr-Angriffs in Afghanistan liegt die Vermutung nahe, es könnten noch andere als der Staatssekretär damit befasst gewesen sein, die Öffentlichkeit bis zur Wahl ruhigzustellen.
Deutschland ist auch juristisch in der Realität angekommen: Die militärischen Auseinandersetzungen in Afghanistan werden jetzt als "bewaffneter Konflikt" bezeichnet.
AFGHANISTAN Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan spricht verantwortliche Soldaten für Luftangriff auf zwei Tanklaster von jeder Schuld frei. Die Zahl der Getöteten lasse sich nicht mehr feststellen. Nato-Bericht zur Attacke bleibt geheim
AFGHANISTANKRIEG Karsai-Bericht belastet Bundeswehr: Bei dem Nato-Luftangriff nahe Kundus sind 30 Zivilisten gestorben, 11 wurden verletzt. Auch 69 Taliban tot
BUNDESTAG Auch nach dem verheerenden Luftangriff mit zivilen Opfern bei Kundus stehen Union, SPD, FDP und Grüne zum deutschen Afghanistaneinsatz. Nur Linke fordert Abzug
Die Bomben auf Tankwagen in Afghanistan eignen sich als Thema im Wahlkampf. Doch nur die Linken trauen sich. Die restlichen Parteien sind zu tief in den Einsatz verstrickt.
Deutsche Wehrpolitiker äußerten sich gerne hochnäsig über das Vorgehen der US-Militärs in Afghanistan. Jetzt kann man sich nicht mehr hinter den Verbündeten verstecken.
AFGHANISTAN Die Bundeswehr kämpft bei der Bodenoffensive gegen die Taliban mit Mörsergeschützen und Panzern – zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Jung will trotzdem nicht von „Krieg“ sprechen
Verteidigungsminister Jung will nicht über den größten Kampfeinsatz der Bundeswehr reden. Das fehlende politische Gespür fördert aber weder Vertrauen noch Verständnis.
AFGHANISTAN/PAKISTAN Verschärfter Krieg am Hindukusch: Awacs-Flugzeuge der Nato sollen nach Afghanistan. 100 Deutsche dabei. USA und Nato warnen vor „schwerer Zeit“ mit „mehr Opfern“
Der Westen hat bei der Geberkonferenz für Afghanistan im Paris die letzte Chance verpasst. Statt Diskussion gab es eine Showveranstalung. Geld fließt - aber an die falschen Stellen.
Die kampfbasierte Mission der Nato in Afghanistan ist gescheitert - das bedroht die Nato stärker als das fehlende Engagement einiger Bündnispartner, dass Gates bemängelt.
Die USA fordert, dass sich Deutschland stärker in den Afghanistan-Krieg verstrickt? Absehbar. Die Bundesregierung kann das nur abwehren, indem sie eine Debatte um die Nato-Mission anzettelt.