Unser Autor war zehn, als die Mauer fiel. Männer tranken, der Staat war schwach, Jungs entdeckten ihre Macht. Nach den Nazi-Aufmärschen von Chemnitz blickt er zurück auf die prägenden Jahre seiner Generation20–23
Nach der Wende stand die Treuhand für alles, was schieflief in der ehemaligen DDR. Aber stimmt dieses Bild? Der Historiker Marcus Böick hat die Riesenbehörde als Erster umfassend untersucht. Im Interview erzählt er vom Hass auf die Treuhand, von Kokain und Patriotismus20–22
Moral & Haltung BerlinsRegierender Bürgermeister will Baustaatssekretär Andrej Holm wegen seiner Stasi-Vergangenheit entlassen.Die Linkspartei will aber den Gentrifizierungskritiker wegen seiner klaren Haltung in der Wohnungspolitik halten.Die Hoffnung, dass Rot-Rot-Grün das zukunftsweisende Bündnis sein könnte, geht bei dem Streit den Bach runter▶SEITE 3
Jazz UND Propaganda Wie eine afroamerikanische Sängerin in der DDR zum Symbol der Freiheit wurde– für Regierungund Opposition.Die unglaubliche Geschichte der Etta Cameron ▶SEITE 15
25 JAHRE MAUERFALL Der 9. 11. 1989 ist für Wendekinder wie den Olympiasieger Felix Loch nur noch ein Geschichtsdatum. Aber die DDR lebt weiter – nicht nur auf den Schlagerkonzerten von Frank Schöbel. 25 Seiten über Vergangenheitsbewältigung, Ostalgie und die Suche nach Gesamtdeutschland
Die Umdeutung der Gedenkkreuze ist keineswegs zynisch: Sie ist nötig, damit das deutsche Erinnerungstheater nicht zur bloßen Selbstvergewisserung wird.
Ost-West Milchschnitte und Pionierabzeichen: 25 Jahre nach der Wende erzählen die Schriftsteller David Wagner und Jochen Schmidt für die taz.am wochenende, wie sie als Jungen BRD und DDR erlebten ➤ Gesellschaft SEITE 18–20
GRENZFALL Ein Bundespolizist erschießt 1962 einen NVA-Soldaten. Nach der Wende ermorden ihn Unbekannte. Aus Rache? ➤ Seite 59. NOVEMBER Vor 24 Jahren fiel die Mauer. Viele haben diesen Tag fast schon vergessen. Vier Wessis erinnern sich noch ➤ Seite 13
AKTEN Früherer Behördenchef kritisiert Umgang mit ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in der Unterlagenbehörde. Das Gesetz, das ihre Versetzung regeln soll, nennt er „bedenklich“
50 JAHRE MAUERBAU Die Linken, Westberlin und die Mauer: Wie der „antifaschistische Schutzwall“ dafür sorgte, dass sich in der Mauerstadt eine Alternativbewegung etablierte, der Mauer und DDR herzlich egal waren. Und noch viele weitere Geschichten in der SONNTAZ ZUM MAUERBAU ➤ SEITE 11, 20–29
Das Existenzrecht Israels ist unumstritten. Ein Existenzrecht der Linkspartei gibt es dagegen nicht. Dort kann aus Lächerlichkeit schnell Politikunfähigkeit werden.
Wer meint, vom Wahlverhalten der Linken ein ungeklärtes Verhältnis zur Stasi ableiten zu können, argumentiert demagogisch. Er zeigt, dass er Inhalte in der Politik für bedeutungslos hält.