EU-FREIZÜGIGKEIT Seit Jahren wirbt Deutschland Fachkräfte aus „Mangelberufen“ aus Rumänien und Bulgarien an. Jetzt können auch alle anderen kommen – und die CSU plant Maßnahmen gegen „Zuwanderungsmissbrauch“
Fremdenfeindlichkeit ist ihr liebstes Politikrezept: Die CSU stellt die Inanspruchnahme von Sozialleistungen durch EU-Bürger auf eine Stufe mit Betrug.
BUNDESFREIWILLIGENDIENST Sie sollten die Zivildienstleistenden ersetzen. Jetzt zeigt sich: Die Bundesfreiwilligen sind die neuen 1-Euro-Jobber. Vor allem ostdeutsche Kommunen ohne Geld setzen auf Menschen ohne Geld, die „freiwillig“ auf angemessene Bezahlung und Rechte verzichten, um überhaupt eine Chance zu bekommen ➤ SEITE 4, 5
WIRTSCHAFT Arbeitslosenquote in Deutschland lag im Jahr 2011 so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Wirtschaftsaussichten fürs neue Jahr weniger rosig
Die Bundesregierungen haben beim Mindestlohn nichts getan. Die Leidtragenden dieser Politik werden nach der Arbeitsmarktöffnung die Arbeitnehmer in Niedriglohnjobs sein.
ARBEITSKRÄFTEMANGEL Ob Ingenieure, Köche oder Pflegepersonal: Mehr als zwei Drittel aller Unternehmen suchen händeringend nach Fachkräften. Doch die Bundesregierung sperrt sich trotzdem dagegen, verstärkt Migranten nach Deutschland zu holen ➤ SEITE 3
Zuwanderung wird bei der Union weiterhin als Bedrohung angesehen - und nicht als positiver Beitrag zur Volkswirtschaft oder als gesellschaftliche Bereicherung.
Nach den Banken und der Autoindustrie ruft jetzt die Chemieindustrie nach Hilfe. Übersehen wird dabei, dass es vor allem Leiharbeiter sind, die derzeit ihre Jobs verlieren.
NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) droht, für sein Kombilohn-Modell notfalls vor Gericht zu ziehen. CDU und FDP werfen Bundesarbeitsminister Franz Müntefering (SPD) vor, den Kombilohn „aus Eifersucht“ zu blockieren
Unter der Arbeitsmarktreform leiden allen voran die Frauen. In NRW ist die Zahl der weiblichen Arbeitssuchenden rasant angestiegen. Außerdem sind Frauen besonders von Altersarmut betroffen
SPD und Grüne wollen den öffentlichen Druck im Wahlkampf nutzen, die Union zu einem Gesetz gegen Lohndumping zu bewegen. Dazu müssten aber auch die mit Hartz IV verschärften Zumutbarkeitsregeln für Arbeitslose neu diskutiert werden
Mit seiner lang erwarteten Grundsatzrede spricht der Bundespräsident den Menschen aus der Seele – vor allem denen im Arbeitgeberlager. Köhler fordert politische Vorfahrt für Arbeitsplätze