: Artenschutz-Domino
■ Großbritannien will Abkommen noch „prüfen“
London (afp/taz) — Nachdem die USA und Frankreich in den vergangenen Tagen bereits angekündigt haben, daß sie das Abkommen zum weltweiten Schutz der Artenvielfalt bei Pflanzen, Tieren und natürlichen Ressourcen in Rio nicht unterzeichnen werden, wird sich Großbritannien möglicherweise in die Ablehnungsfront einreihen.
Der britische Umweltminister Michael Howard begründete das andauernde Zögern seiner Regierung am Wochenende damit, daß die Finanzierung des Artenschutzabkommens nicht zufriedenstellend geregelt sei. Darin stimme London mit Washington überein. Es müsse erst „sehr sorgsam geprüft werden“, sagte er, ob westliche Unternehmen wirklich die Kosten übernehmen sollten. Im übrigen schwäche die Ablehnung der USA die Wirkung eines solchen Abkommens, bei dem die Zustimmung von mindestens 30 Staaten erforderlich ist.
Der Schutz der Artenvielfalt ist neben der Klimakonvention eine der wichtigsten Bereiche im globalen Umweltschutz, die auf dem Gipfel in Rio angestrebt werden. Auch in der Frage der Verringerung der Kohlendioxid-Emissionen, die neben anderen Treibhausgasen für Erwärmung der Erdatmosphäre verantwortlich sind, konnten auf Druck der USA keine verbindlichen Grenzwerte und Zeitpläne festgelegt werden.
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