Ardern-Nachfolge in Neuseeland: Labour nominiert Chris Hipkins
Der ehemalige „Corona-Minister“ wird Neuseelands neuer Regierungschef. Justizministerin Allan geht leer aus. Die Opposition bekräftigt ihre Kritik.
In einer ersten Reaktion auf seine Nominierung sagte Hipkins, er halte sich selbst für „ziemlich entscheidungsfreudig“ und könne „Dinge erledigen“. Die Aussicht auf seinen neuen Posten mache ihn „energiegeladen und enthusiastisch“. Auch mit Blick auf die Parlamentswahl im Oktober zeigte er sich optimistisch. In Umfragen liegt die Labour-Partei allerdings angesichts steigender Lebenshaltungskosten, Armut und hoher Kriminalitätsraten zurück.
Oppositionschef Chris Luxon von der konservativen National Party gratulierte Hipkins, bekräftigte aber zugleich seine grundsätzliche Kritik an der Labour-Regierung. Hipkins sei bislang wesentlicher Teil einer Regierung gewesen, „die dabei versagt hat, irgendwas zustande zu bekommen“, erklärte Luxon. Lediglich die Führung der Labour-Partei austauschen, sei „nicht genug für das neuseeländische Volk“.
Mit Hipkins' Nominierung erledigten sich die Spekulationen, dass mit Justizministerin Kiri Allan erstmals eine Vertreterin oder ein Vertreter des Volks der Maori an die Spitze der Regierung treten könnte. Allan lobte Hipkins als einen entschlossen agierenden Politiker und sagte voraus, dass er „ein unglaublich starker Premierminister“ sein werde.
Hipkins hatte für seinen fast zweijährigen Einsatz als Corona-Minister viel Lob geerntet. Das Land öffnete seine Grenzen erst im August vergangenen Jahres wieder vollständig. Derzeit ist Hipkins im Kabinett für die Ressorts Bildung und Polizei zuständig. Insgesamt sitzt er seit 14 Jahren im Parlament in Wellington.
Nach mehr als fünf Jahren an der Spitze der Regierung hatte Ardern am Donnerstag ihren Rücktritt bis spätestens 7. Februar erklärt. Die 42-Jährige gab zur Begründung an, ihr fehle die Kraft für weitere Jahre im Amt.
Ardern war 2017 zur Regierungschefin gewählt worden. Bei der Parlamentswahl im Oktober 2020 wurde sie im Amt bestätigt. Die charismatische Politikerin machte in all ihren Regierungsjahren vor allem durch ihr sensibles Krisenmanagement von sich reden.
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