KREDIT Weil er nicht bei der Bank um Geld betteln wollte, ließ sich ein Südtiroler Biobauer ein alternatives Finanzierungs- modell einfallen. Seine Kunden bezahlen ihren Käse zehn Jahre im Voraus
KRIMINALITÄT Ein italienisches Netzwerk soll konventionelle Futtermittel aus Osteuropa mit gefälschten Ökozertifikaten versehen und in die EU importiert haben. Die Staats- anwaltschaft hat 1.500 Tonnen Mais und 30 Tonnen Soja beschlagnahmt und ermittelt gegen 23 Personen ➤ SEITE 3
Agrarministerin Aigner will Bio-Kontrollstellen in Deutschland stärker überwachen. Betrug bei Importen, wie jüngst aus Italien, wird so nicht verhindert.
Im Biolebensmittel-Skandal verschwieg eine italienische Kontrollstelle ein Ermittlungsverfahren. Die Folge: Die Firma der Verdächtigen erhielt ein neues Ökozertifikat.
Seit dem Bio-Skandal am Dienstag warten die deutschen Behörden auf Daten aus Italien – vergeblich. Deutsche Bioexperten sprechen von einer "Vertuschungstaktik".
In Italien wurden über 700.000 Tonnen Lebensmittel im Wert von 220 Millionen Euro fälschlich als Öko deklariert. Sieben mutmaßliche Täter wurden verhaftet.
Gemessen an den jährlich rund 6 Milliarden Euro Umsatz mit Biolebensmitteln bleibt der Betrug ein Randphänomen. Die Kritiker von Bio brauchen nicht zu frohlocken.
Ein Bauer aus Italien verkauft konventionelles Schweinefleisch unter einem Bio-Label. Möglich ist das durch einen Fehler im System. Verbraucher konnten so getäuscht werden.
Italienische Biobauern reagieren überrascht auf die Vorwürfe aus Deutschland, wonach mehr als 12 Prozent ihrer Produkte mit Pestiziden verseucht seien.