Weil sich die Wirtschaftsdaten unter dem linken Präsidenten Lula rapide verbessert haben, will das Land künftig auf Kredite aus Washington verzichten. Die Regierung verspricht, den bisherigen Sanierungskurs beizubehalten – trotz Kritik der Opposition
Brasiliens Zentralbank senkt die enormen Zinsen leicht. Doch das ist zu wenig, um die Angst vor einer Rezession zu dämpfen. Der sozialistische Präsident Lula wird mittlerweile sogar vom Unternehmerverband kritisiert. Nur der IWF ist zufrieden
Seit Jahresbeginn sank der Kurs des Real um 38 Prozent. USA gegen neue Darlehen, Exbundesbankchef Tietmeyer verlangt von der Bevölkerung „noch härtere Opfer“
Argentinienkrise zieht Brasilien in Mitleidenschaft. Auch die negative Zahlungsbilanz und Strommangel schrecken ausländische Investoren ab. IWF-Kredit soll helfen
Eine von oppositionellen Gruppen initiierte Volksbefragung soll klären, ob eine Mehrheit hinter einem Schuldenerlass für das eigene Land steht. Die Regierung will das Problem nicht erkennen. Sie sei zahlungsfähig, ein Problem gebe es nicht
■ Ende eines Modells Die Krise in Brasilien zeigt: Eine Regulierung der internationalen Finanzmärkte reicht nicht aus. Denn das Problem liegt viel tiefer
■ Das Land kann den Real zunächst nicht mehr stabil halten. Finanzstaatssekretär Heiner Flassbeck besorgt über mögliche „Ansteckungsgefahr“ für andere Länder durch Brasilienkrise
Die Börsen erholen sich wieder nach der Abwertung der brasilianischen Landeswährung Real, aber die Sorgen bleiben. Die Kapitalflucht aus Brasilien hält an. Morgen will die G 7 über die Brasilienkrise beraten ■ Von Nicola Liebert