Ein umkämpftes Fernstraßenprojekt stellt Boliviens Präsident Evo Morales vor die Entscheidung: fortschrittsgläubige Real- oder indigen-orientierte Ökopolitik.
Bolivien steht vor der Zerreißprobe zwischen reichem Osten und indigenem Westen. Angereichert wird dieser Konflikt mit dem Sprengstoff zweier ethnisierender Diskurse.
„Revolution ist kein heroischer Akt, sondern ein Prozess“, erklärt der bolivianische Vizepräsident Alvaro García Linera. Seine Regierung setzt auf einen starken Staat und erweiterte Mitspracherechte – und sieht ihr Land als Avantgarde
Die Opposition blockiert das Regierungsgebäude. Damit verhindert sie eine Parlamentsentscheidung über ein Referendum zu mehr Autonomie der reichen Provinzen. Die armen Bevölkerungsschichten fordern die Verstaatlichung der Energiereserven
Absprachegemäß wählen Boliviens Abgeordnete den Ex-Präsidenten Sánchez de Losada zum neuen Regierungschef. Doch die Debatte zeigt eine veränderte politische Landschaft: Plötzlich melden sich Indígenas im Parlament lautstark zu Wort
Nach einer Woche der Auseinandersetzungen, bei denen acht Menschen ums Leben kamen, hat Boliviens Regierung die Erhöhungen der Wasserpreise in der Stadt Cochabamba zurückgenommen. Der Ausnahmezustand aber soll bleiben
Bei Protesten im ganzen Land gegen die Erhöhung von Wassergebühren um 35 Prozent kommen drei Menschen ums Leben. Die Regierung des Ex-Diktators Hugo Banzer lässt Militär und Polizei gegen die Demonstranten vorgehen
Boliviens Regierung hat sich gegenüber den USA verpflichtet, jährlich 7.000 Hektar Koka-Pflanzungen zu vernichten. Die Gewerkschaften der Bauern in der Region Chapare wehren sich gegen Armee und Polizei ■ Aus Eteromazama Ingo Malcher
Die Reformen des bolivianischen Präsidenten Sánchez de Losada geben der indigenen Bevölkerungsmehrheit erstmals Mitbestimmungsrechte. Heute besucht er Deutschland ■ Von Gitti Müller