■ Die versprochene Verfassungsänderung wird auf die Zeit nach 1988 verschoben / Spaltung der Opposition als Begründung / Präsident Chun Doo–Hwan kann seinen Nachfolger notfalls selbst ernennen / Opposition gerät bei bestehendem Wahlmodus ins Hintertreffen
■ Am Samstag ging in Chinas Hauptstadt Beijing der Nationale Volkskongreß zu Ende / 2.700 Delegierte haben die Fronten zwischen „Konservativen“ und Reformern geklärt / Zhao Ziyang bleibt Kompromißfigur im unentschiedenen Machtkampf / Gegenüber der Presse waren beide Flügel erstaunlich offen
■ Erst jetzt kommt durch Presseberichte das Ausmaß des schwersten chinesischen Chemieunfalls Anfang Januar ans Tageslicht / Zigtausende tranken vergiftetes Trinkwasser / Ein Monatslohn Strafe für Manager
■ In Chinas Kommunistischer Partei hat der Machtkampf zwar die liberale Kulturpolitik vorerst gestoppt / Alle Beobachter in Beijing gehen aber davon aus, daß es keine Neuauflage der Repression während der „Kulturrevolution“ gibt / Zu Westöffnung und Wirtschaftsreform wird keine Alternative sichtbar
■ Die Kampagne gegen den bürgerlichen Liberalismus rührt nicht an die Grundfesten der Wirtschaftsreformen von Deng Xiao Ping / Nur die Preisreform wird wegen ihren inflationären Wirkungen ausgesetzt
■ Die KP China schließt den bekannten kritischen Schriftsteller Lin Binyan aus und verbietet seine Bücher / Während der Kulturrevolution verfolgt und 1979 rehabilitiert
■ Der neue Generalsekretär der chinesischen KP, Zhao Ziyan, ist kein Gegenreformer Seine Karriere ist eng mit den Vorstellungen Deng Xiaopings verbunden
■ Nach den vier großen wirtschaftlichen Modernisierungen möchte Parteichef Deng Xiaoping eine fünfte Modernisierung in die Wege leiten: die Demokratisierung der politischen Strukturen / Wahrscheinlich verbergen sich hinter der aktuellen Bewegung die Interessen einer Parteifraktion
■ In der Anhui–Provinz sollen 3.000 Studenten für Demokratisierung demonstriert haben / Sie fordern als „fünfte Modernisierung“ die gesellschaftlich–ideologische Erneuerung der chinesischen Gesellschaft
■ Nach 37 Jahren wird auf Formosa das Kriegsrecht abgeschafft / Erstmals sind Oppositionsparteien zugelassen / Zivilisten sollen nicht mehr vor Militärgerichte / Umweltschutzbewegung meldet sich energisch zu Wort / Kuomin–Tang–Regierungspartei will Reformen und „nationale Versöhnung“