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Keine Kontrollpause

Die UN-Waffeninspektoren im Irak gehen westlichen Geheimdienstberichten über Raketenproduktion nach

BAGDAD/WASHINGTON ap/rtr ■ Die UN-Inspektoren in Irak haben gestern die Wasseraufbereitungsanlage al-Mahmudija am Euphrat sowie das Hauptlabor des Gesundheitsministeriums besichtigt. In al-Mahmudija untersuchten sie Stoffe zur Wasserreinigung, die auch für militärische Zwecke eingesetzt werden könnten.

Auch einer Fabrik für Raketenteile westlich von Bagdad statteten die Kontrolleure einen neuerlichen Besuch ab. Dort gingen sie britischen und US-amerikanischen Geheimdienstberichten nach, wonach dort verbotenerweise Komponenten für Raketen mit einer Reichweite von mehr als 150 Kilometern gefertigt werden. Insgesamt waren sieben Teams der mittlerweile 110 UN-Inspektoren im Einsatz.

Der wissenschaftliche Berater von Präsident Saddam Hussein, Amir al-Saadi, erklärte derweil erneut, dass Irak über keine atomaren, biologischen oder chemischen Waffen verfüge. Die Befragungen von Experten wertete al-Saadi als Versuch, ihnen durch Versprechen und Geschenke falsche Informationen zu entlocken. „Das ist ein amerikanischer Plan mit einem klaren Ziel“, sagte al-Saadi einer spanischen Delegation in Bagdad. Einige Wissenschaftler, die das Land als Gegenleistung für finanzielle Zuwendungen oder Aufenthaltsgenehmigungen verlassen hätten, hätten Dinge gesagt, die die USA hören wollten.

Der US-Flugzeugträger „Harry S. Truman“ lief gestern auf dem Weg in die Golfregion in einen US-Stützpunkt auf der griechischen Mittelmeerinsel Kreta ein. Das Schiff mit 8.000 Soldaten und mehr als 80 Flugzeugen wird nach Militärangaben für die kommenden sechs Monate im Persischen Golf eingesetzt.

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