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Alles noch schlimmer

FLÜCHTLINGE Nach der Ablehnung von EU-Geldern hofft „Fluchtraum“ nun auf städtische Hilfe

Rund 40 Menschen waren am Freitag zum Infoabend in die Friedenskirche gekommen: Der Verein „Fluchtraum“ erklärte, wie Privatpersonen MentorInnnen oder Vormünder von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen werden können.

Mehr denn je ist Fluchtraum auf Unterstützung angewiesen: Am Donnerstag wurde ein EU-Projektantrag des Vereins abgelehnt (taz berichtete) – dort hatte man fest mit dem Geld gerechnet und im Vorgriff drei Mitarbeiterinnen im Umfang von zwei Vollzeitstellen eingestellt.

Vereinsvorsitzende Claudia Schmitt präzisierte dazu am Freitag die Zahlen: Aus dem EU-Fond sollten bis 2017 jährlich knapp 75.000 Euro fließen – nicht „nur“ 33.000 Euro, wie es zunächst hieß. Der Verein, so Schmitt, müsse jetzt noch mehr auf Spenden setzen. Sie hoffe, dass die Stadt einspringe, denn die Vermittlung von unbegleiteten Flüchtlingsjugendlichen an Privatpersonen sei eine große Entlastung für die Amtsvormünder. Sozialressort-Sprecher Bernd Schneider hatte dazu erklärt, das Geld lasse sich nicht einfach „aus der kommunalen Portokasse“ ersetzen; es brauche Zeit, um zu beraten.

Für Linksfraktions-Chefin Kristina Vogt muss die Arbeit von Fluchtraum gesichert werden: „Dass die Kommune nicht einspringen kann, macht wieder deutlich, wie fatal sich die Steuersenkungen seit 1998 auswirken und wie absurd die Politik der schwarzen Null ist.“ Andere Projekte wie Refugio oder der Gesundheitstreffpunkt West leisteten auch öffentliche Aufgaben und seien ebenfalls noch auf Spenden angewiesen: „Der Staat verdünnisiert sich aus seinen Aufgaben. Diese Unterfinanzierung muss ein Ende haben.“  JPB

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