: IN ALLER KÜRZE
Sieling größter Bürgermeister-Favorit
Der Bundestagsabgeordnete Carsten Sieling ist nach taz-Informationen der einzige verbleibende SPD-Kandidat für den Posten des Bürgermeisters. Wie aus gut informierten Kreisen verlautete, hat er erklärt, als Nachfolger für Jens Böhrnsen bereit zu stehen. Das Büro von Carsten Sieling: „Wir sagen dazu nichts.“ Böhrnsen hatte einen Tag nach der Wahl überraschend erklärt, nicht zur Bürgermeister-Wahl anzutreten. Sieling ist ein gut vernetzter Finanzpolitiker und sitzt seit 2009 im Bundestag und ist Sprecher der Partei-Linken. Zuvor war er in Bremen bereits Fraktionschef und Landesvorsitzender der SPD. Eine große Koalition in Bremen gilt mit ihm als unwahrscheinlich. In den Bundestag würde die stellvertretende Bremer Landesvorsitzende Sarah Ryglewski für ihn nachrücken. Sie kandidierte 2013 auf Platz 2 der Landesliste. Neben Sieling waren auch Bremens Beauftragte für den Bund, Ulrike Hiller, Wirtschaftssenator Martin Günthner, die Abgeordnete Antje Grotheer und der Chef der SPD-Bürgerschaftsfraktion Björn Tschöpe als Böhrnsen-NachfolgerInnen gehandelt worden. Innensenator Ulrich Mäurer und der langjährige Landesvorsitzende und Bürgermeister von Weyhe, Andreas Bovenschulte, hatten bereits signalisiert, das sie für das Bürgermeister-Amt nicht zur Verfügung stehen. (taz)
Gewalt beim letzten Heimspiel befürchtet
Beim letzten Heimspiel von Werder Bremen gegen Borussia Mönchengladbach am heutigen Samstag stellt sich die Polizei auf eine angespannte Lage ein. Zum einen würden etwa 240 „Problemfans“ aus Mönchengladbach anreisen, zum anderen sieht die Polizei die Gefahr erneuter Auseinandersetzungen zwischen Bremer Hooligans und Bremer Ultras. Diese waren vor allem beim Nordderby am 19. April gegen den HSV hochgekocht (taz berichtete). Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von einer politischen Auseinandersetzung aus zwischen den linksgerichteten Ultras und den als rechtsradikal-bekannten Bremer Hooligans. Das Spiel wurde als „Risikospiel“ eingestuft. Etwa 700 PolizistInnen werden im Einsatz sein, Unterstützung kommt aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen, auch in Form einer Reiterstaffel. (taz)
„Eule“ darf durchfeiern
Der Studenten-Donnerstag in der „Lila Eule“ ist vorerst gesichert. Die traditionsreiche Diskothek mitten im Viertel darf weiterhin bis Freitag früh durchfeiern. Das entschied das Bremer Verwaltungsgericht am Mittwoch. Es wies die Klage einer Anwohnerin ab. Sie hatte nicht akzeptieren wollen, dass das Stadtamt zuvor die Sperrfrist von zwei bis sechs Uhr früh für den Donnerstag aufgehoben hatte. Die „Lila Eule“ muss allerdings künftig auch bei Live-Konzerten den Lärmpegel messen, urteilte das Gericht. Für die Betreiber bedeutete das einen Rückschlag – die Anlagen von Bands müssten dafür jeweils extra mit einem Lärm-Messer nachgerüstet werden. Ohnehin dürfen in der „Eule“ nur noch maximal zwölf Konzerte im Jahr stattfinden sowie sechs Sonderveranstaltungen zu Feiertagen wie dem ersten Mai. Die Disko in der Bernhardstraße gibt es seit 1965. (taz)
Zu viele Männer
Die Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe kritisiert, dass nach der Wahl in Bremen noch weniger Frauen im Parlament vertreten sind als zuvor. Das Personenwahlrecht erhöhe offenbar die Chancen für die Männer, so Hauffe. Im neuen Parlament werden 33,7 Prozent Frauen und 66,3 Prozent Männer vertreten sein. Bislang waren 39 Prozent der Abgeordneten weiblich. (epd/taz)
Containerhafen weiter ungesichert
Nach dem Unfall mit einem Containerkran im Verladehafen in Bremerhaven ist die Unglücksstelle weiterhin ungesichert. Es besteht nach wie vor die Gefahr, dass Metallteile herabstürzen können, teilte ein Sprecher der Polizei in Bremerhaven am Freitagmorgen mit. Der Containerkran und das Schiff seien noch ineinander verkeilt. Der Hafen ist für den Containerverkehr komplett gesperrt. In der Nacht zum Donnerstag war ein Kranausleger einer Containerbrücke auf ein Schiff gestürzt. Ein 52-jähriger Kranführer kam bei dem Sturz aus 50 Metern Höhe ums Leben. (dpa)
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