Was tun in Hamburg? :
■ Sa, 9. 5., 18 Uhr und So, 10. 5., 17 Uhr, Kampnagel
Verschwunden
Mit der unterschiedlichen Wahrnehmung von Kindern und Erwachsenen beschäftigt sich das zweiteilige Projekt „Nimmer & Nimmermehr“ der Hamburgerin Antje Pfundtner. Gefragt hat die Choreografin im letzten Jahr Kinder, nach welchen Regeln Menschen und Dinge verschwinden. In einem Punkt waren sie sich einig: Endgültig verschwindet nichts, alles Verschwundene taucht unter anderem Namen, in anderer Form, in der Erinnerung und in Geschichten wieder auf. Nun ist der zweite Teil des Projekts auf Kampnagel zu sehen, der Schnittstellen und Differenzen von Kindern und Erwachsenen untersucht. Im Zentrum steht die Frage, wie sich Kinder und Erwachsene eine Aufführung teilen und welche Form von Stück aus ihrer Koexistenz entsteht.
■ Sa, 9. 5., 14 bis 22 Uhr, Wallanlagen
Fest der Befreiung
Mit einem großen „Fest der Befreiung“ wird am Samstag bis in den späten Abend in den Wallanlagen in der Nähe der Minigolfanlage der 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus gefeiert. Es gibt ein vielseitiges Kulturprogramm, politische Gespräche, Lesungen und Infostände unter anderem mit den Ska-Punks Surfits, dem US-amerikanischen Singer/Songwriter David Rovics, den SchauspielerInnen Sylvia Wemper und Rolf Becker und dem Café Royal Salon Orchester.
■ Do, 14. 5., 21 Uhr, Mojo Club
Gut Ding will Weile
Mit stoischer Beharrlichkeit und Unerschütterlichkeit hat Jonathan Jeremiah sein Ziel schon immer verfolgt: Seine erste Gitarre hat der Londoner einfach aus dem Musikraum seiner Schule geklaut und sich damit jahrelang auf dem Dachboden des engen Familiendomizils aus der tristen Realität herausgespielt. Bis er überzeugt war, dass seine Musik unbedingt auf die Bühne gehört. Absolut überzeugt. Sieben Jahre lang hat er dann unermüdlich an seinem gerade mal halbstündigen Debütalbum gebastelt. Das macht satte 85 Tage pro Minute. 2012 ist es erschienen und heißt folgerichtig: „A Solitary Man“. Das Ergebnis kann sich hören lassen: Statt des typischen „Bärtiger Barde zupft Folkiges auf der Gitarre“-Einheitsbreis gibt es einen überraschend souveränen Ausflug in die 60er und 70er: mal intim und minimalistisch, mal opulent arrangiert; mal mit Cat Stevens im Herzen, mal eher mit Marvin Gaye. Ein bisschen zugelegt hat Jeremiah seitdem: Gerade ist das dritte Album erschienen, aber was da so ausgeruht vor sich hin swingt, hat dann doch wieder das alte Thema: Eskapismus und Flucht auf den Dachboden.
■ Do, 14. 5., 20 Uhr + Sa, 16. 5., 13 Uhr, Millerntorstadion
Fest der Liebe
„Alle reden von Fußball und Gewalt. Wir feiern Fußball und Liebe!“, lautet das Motto des zweiten „Fußball und Liebe“-Festivals im Millertorstadion, das ein Zeichen setzen möchte gegen bewusste und unbewusste Diskriminierung, gegen Hass, Intoleranz und Ausgrenzung. Zur Eröffnung am Donnerstag spricht 1910-e.-V.-Vorstand Christoph Nagel über „Fußballromantik – nichts als Nostalgie?“. Am Samstag wird mit Musik und Filmen, Lesungen und Gesprächen, Ausstellungen und Infoständen die Liebe gefeiert. Musik kommt unter anderem von Le Fly und Dubtari, es lesen Gerhard Henschel, Gunter Gerlach, Roger Willemsen und Frank Spilker. MATT
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