piwik no script img

hamburg heuteNächtliche Parolen

Ausstellung und Dokumentarfilm zum Thema Meinungsfreiheit im Kulturforum Altona

Am Heinrich-Hertz-Turm prangt ein großer bunter Schriftzug: „NO G 8“. Auf der Fassade des Feldstraßen-Hochbunkers steht Artikel 5 des Grundgesetzes. Es sind Schriftzüge, die mithilfe eines Laptops, eines Stromaggregats und eines Projektors an die Wände der Gebäude geschmissen wurden. Hinter der Idee steckt Philipp Bergmeister.

Während einer Demonstration am Schanzenpark vor einigen Jahren beobachtete der 29-Jährige, wie Passanten durch Polizei wie auch Protestler abgeschreckt wurden. Auch hatten die Demonstranten kaum Plakate oder Spruchbänder dabei: für Bergmeister ein Problem. Denn den Passanten die Gründe für die Demonstration näher zu bringen, war so kaum möglich. Bergmeisters Lösung: die nächtlichen Projektionen im Stadtbild.

„Ich weiß nicht, woher es kommt, dass etwas mit filmischen Inhalten die Leute sofort anzieht“, sagt Bergmeister. Drei Monate lang warf er seine Botschaften an verschiedene Fassaden. Im Vorfeld des G 8-Gipfels wurde dann auch die Polizei darauf aufmerksam. Vier von acht Projektionen wurden von den Ordnungshütern gestoppt, Bergmeister wurde festgenommen.

Heute stellt er einen Dokumentarfilm über seiner Arbeit vor. Daneben werden weitere Künstler ihre Projekte zur Meinungsfreiheit ausstellen. ET

19 Uhr, Kulturforum Altona, Jessenstr. 10

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen