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galerienspiegel

Zwei Kataloge: Inmitten einer kleinen Ausstellung präsentiert einer der umtriebigsten Hamburger Kunstorte zwei neue Bücher Hamburger Künstlerinnen aus dem Textem-Verlag. In „Beyond and After“ untersucht Jeannette Fabis wie eine Strukturalistin Spiegelungen, Rapporte und Muster, also ästhetische Phänomene, die immer wiederkehren, und baut an einer Grammatik „kleinster invariablen Einheiten“, die sich wieder miteinander kombinieren lassen. Die Wolkenmalerin Inge Krause handelt das Motiv der Gebirgslandschaft ab: Gipfelaussichten auf entfernte Höhen, hinweg über teils naturalistische, teils ans Abstrakte appellierende Strukturen aus Stein, Schnee und offenem Himmel. Ihr Buch heißt „Später gute Sicht“.

Eröffnung: Samstag, 8. März, 20 Uhr, Trottoir, Hamburger Hochstraße 24. www.trottoir-hh.de

Sehnsucht Landschaft: In Fotografie, Malerei, Radierung und Video suchen neun Künstlerinnen und Künstler nach dem, was zwischen touristischer Kulisse und verbauten Ecken vom romantischen Ideal der Landschaft noch übrig geblieben ist. Dazu scheint der Ort am Geestrand, einst Zentrum eines groß angelegten Landschaftsparks, besonders geeignet. Beteiligt sind Marcia Breuer, Max Czycholl, Helge Emmaneel, Kimberly Horton, Anja Klafki, Eric Kläring, Seok Lee, Timm Lotz und Alexander Raymond.

Eröffnung: Samstag, 08. März, 18 Uhr, Kulturstiftung Schloss Agathenburg, Agathenburg (bei Stade). Di–Sa 14–18, So 10–18 Uhr. Bis 20. April. www.schlossagathenburg.de

Die Willkürlichen und die Unwillkürlichen: Der Hamburger Künstler Seok Lee hat 17 Kolleginnen und Kollegen eingeladen, unter diesem Titel die inzwischen auf drei ehemalige Läden angewachsene Reihe von temporären Kunstorten rund um das Metropolis-Kino zu bespielen. Von den dicht zugezeichneten monochromen Blättern Fernando de Britos zu den kurzen Videokommentaren zur modernistischen Architektur Brasilias von Goesta Diercks, von den stimmungsgeladenen Irland-Fotografien von Helge Emmaneel zu den kühlen, intelligenten Medienkommentaren von Torben Iversen oder den raumgreifenden knallbunten Materialcollagen von Oliver Ross ist eine anregende Mischung von Video, Malerei, Fotografie, Zeichnung und Installation zu entdecken.

Walk of Fame, Dammtorstraße, Mi–So 16–20 Uhr. So, 9. März, ab 16 Uhr mit Bar, Mi, 12. März, ab 20 Uhr mit Bar und DJ Mo ’Neill. Finissage mit DJ Mein atomares Xylophon: Sa, 15. März, ab 19 Uhr.

Bertram Weisshaar – Die Suche nach dem Taschentuchbaum: Der Fotograf und studierte Landschaftsplaner arbeitet seit 1995 als künstlerischer Spaziergangsforscher, seit 2001 mit dem Leipziger Atelier „Latent“. In Ausstellung und Vortrag stellt er einige seiner Projekte vor, so eine Wanderung von Leipzig nach Köln durch Kleingärten oder den Gang zur Berliner Avus. Außerdem wird er von einem Spaziergang aus Autofahrerperspektive mit Prof. Lucius Burckhard, dem Begründer der Promenadologie, berichten und das Jahresthema „Bremsen“ des Einstellungsraumes kommentieren.

Donnerstag, 13. März, 19 Uhr, Einstellungsraum für Kunst im Straßenverkehr, Wandsbeker Chaussee 11, Di–Fr 17–20 Uhr. Bis 20. März. www.einstellungsraum.de. Dazu Freitag, 14. März, 17.30–19 Uhr: „Was nehmen wir, wenn wir wahrnehmen“, Seminar mit Elke SuhrHAJO SCHIFF

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