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bremen-ostfriesland: trends und lifestyleOpulenz statt Ortskenntnis

Dass hierzulande „Erinnerung und Innovation zusammengefunden haben“, wie im neuen, äußerst opulenten Bildband „Trends und Lifestyle von Bremen zu den ostfriesischen Inseln“ des hessischen „Umschau“-Verlags zu lesen ist, nimmt man ja gern zur Kenntnis. Bedauerlich ist allerdings, wenn sich diese „Erinnerungen“ beim Durchblättern des 256-Seiters als immer wieder trügerisch erweisen.

So wurde keineswegs der Europahafen zugeschüttet, um die „Vision der Überseestadt“ zu verwirklichen. Und wie die Lesum, das Delta von Hamme und Wümme, nicht als „kleiner, verwunschener Bach“ vor sich hin plätschert, ist auch der Geflügelhof Tietjen im Ostertor nicht wirklich „ein Fels in der Brandung, der dem Wandel trotzt“. Bei Drucklegung hatte bereits ein italienischer Gastronom das Gebäude übernommen.

Solche Fehler mögen nebensächlich sein, machen aber misstrauisch gegenüber einem flott daher alliterierenden Kennergestus à la „wer im Nordwesten nach Lifestyle sucht, findet Lebensart. Wer nach Trends forscht, wird auch auf Traditionen stoßen“. Gutes Kunsthandwerk wie das der vorgestellten Keramikerin Frauke Alber hat ein solideres Umfeld verdient. HB

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