galerienspiegel:
Elbstücke: Man kann den Fluss als Folie fürs eigene Erleben betrachten, man kann ihn als Decorum oder Beiwerk, als Hauptakteur oder als bloß geologisch interessantes Sujet betrachten. Die vom Fabrik Fotoforum organisierte Schau bietet Bilder, die teils bereits durch Gazetten wie „Stern“ und „Geo“ geisterten. Geschaffen wurden sie von Fotografen, die zwischen Tschechien und Glückstadt mäanderten. Wie weit sich der Einzelne durch das Resultat – ein Konglomerat aus Romantik und Überschwemmungs-Dokumentation – zur Identitätsstiftung angeregt fühlt, mag ein Besuch erweisen.
Eröffnung: Di, 1. 4., 19 Uhr, Altonaer Museum, Museumstraße 23. Geöffnet Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr; bis 28. 9. 2008
Bertolt Hering – Runges Grün statt Fuji-Grün: Ist das nun naturalistisch? Womöglich natürlicher als Natur? Die Bilder des 1961 in Darmstadt geborenen, inzwischen in Hamburg lebenden Bertolt Hering beantworten diese Frage nicht. Sie präsentieren sich auf den ersten Blick vielmehr wie Naturfotos, ein bisschen überhöht vielleicht. Und doch handelt es sich etwa bei den Darstellungen heimischer Bäume um lupenreine Ölgemälde, die ihr Timbre direkt aus der Natur beziehen: Vor Ort nämlich notiert Hering die exakte Farbnuance und orientiert sich dabei am international verbindlichen NCS (Nature Color System)-Farbatlas. Im Atelier mischt er diese Farben dann aufs Exakteste und malt sie hin. Für die Hamburger Ausstellung hat Hering seine „Rotbuchen“-Serie zusätzlich auf Leuchtkästen gesetzt. Eine moderne Variante der Hinterglasmalerei.
Eröffnung: Fr, 4. 4., 19 Uhr, Osterwalder‘s Art Office, Isestraße 37. Geöffnet Di–Fr 14–18, Sa 10–14 Uhr; bis 15. 6.
Thomas Demand – Camera: Er interessiert sich für originale Räume – aber was ist das eigentlich genau? Gibt es Authentizität, ist sie durch Nachbauten der entsprechenden Räume nacherlebbar, ist sie angesichts verzerrender medialer Berichterstattung überhaupt möglich? Der in Berlin lebende Thomas Demand, 1964 geboren, widmet sich dezidiert solchen Fragen und versteht sich dabei nicht nur als Wanderer zwischen Realität und Fiktion. Er sucht auch politisch Ungereimtes aufzudecken und zeigt zum Beispiel Fotos der Nigerianischen Botschaft in Rom, deren von Einbrechern entwendete Unterlagen angeblich Uran-Käufe Saddam Husseins belegen und die USA zum Angriff auf den Irak veranlassten.
4. 4.–6. 7., Kunsthalle. Geöffnet Di–So 10–18, Do bis 21 Uhr
Orang # 7: – Eine kleine Weltuntergangsinstallation wird an diesem Abend als Überraschung dienen, dabei ist der Anlass gar nicht trübe: Die siebte Ausgabe von „Orang“, der 2002 von Studenten der HAW gegründeten Comic-Anthologie, wird gefeiert und das aus gutem Grund: Der Band ist inzwischen zum durch ISB-Nummer geadelten, zweisprachigen Kompendium junger Hamburger ZeichnerInnen avanciert.
Eröffnung: Fr, 4. 4., 20 Uhr, Galerie Linda, Hein-Hoyer-Str. 13. Geöffnet So 15–19 Uhr u. n. Vereinb. unter Tel.: 21 99 92 92 ; bis 13. 4. PS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen