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Diese Meldung dürfte jedem Spam-(Viagra! Casino! Penisverlängerung!)-Geplagten Freudentränen in die Augen treiben: zwei der prominentesten Spammer im Internet, Sanford Wallace und Walter Rines, müssen 230 Millionen US-Dollar (149 Millionen Euro) Entschädigung an das Internet-Netzwerk MySpace zahlen, weil sie dieses mit unerwünschten Werbemails geflutet haben. Das hat ein Gericht in Los Angeles entschieden. Der Medienkonzern News Corp, zu dem MySpace gehört, hatte Wallace und Rines vergangenes Jahr beschuldigt, mit Hilfe von 11.000 Schein-Profilen viele MySpace-Nutzer auf dubiose Internetseiten gelotst zu haben. Die beiden hatten sich zudem Zugang zu mehr als 300.000 Nutzer-Accounts verschafft, über die sie massenweise Kommentare an andere Nutzer versendeten. MySpace-Anwalt Ian Ballon zeigte sich erfreut über das Urteil, von dem sich der Konzern eine abschreckende Wirkung erhofft – auch wenn unsicher ist, ob die Summe jemals eingetrieben werden kann. Allein mit den Anwaltskosten dürften die beiden „King of Spam“, so der Spitzname von Wallace, eine Weile beschäftigt sein – sie betragen satte 4,7 Millionen US-Dollar.

Nicht nur mit Spam, auch mit Bush-kritischen Dokumentarfilmen kann Geld verdient werden: Michael Moore plant nun eine Fortsetzung seines Films „Fahrenheit 9/11“, der weltweit mehr als 222 Millionen US-Dollar einspielte und in Cannes 2004 die „Goldene Palme“ erhielt. Das Projekt mit dem vielversprechenden Arbeitstitel „Fahrenheit 9/11 1/2“ soll die Rolle der USA in der Welt beleuchten, berichtet das Filmblatt Hollywood Reporter. 2009 soll der Nachfolger des Streifens über den 11. September und George Bushs Krieg gegen den Terror in die Kinos kommen.

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