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wenn schwarzhaarige schwimmen gehenGeneralverdacht im Stadionbad

Bademeister dürfen nicht zimperlich sein: Die müssen auch mal zupacken, zum Beispiel wenn jemand ertrinkt oder seine Pommestüte auf den Rasen wirft. In ihren Ansagen ist robuste Klarheit ohnehin erforderlich – sonst geht es in so einem präsommerlich prall gefüllten Freibad bald drunter und drüber.

Im Stadionbad klang das jetzt so: „Liebe Badegäste, achten Sie auf Ihre Wertsachen. Unter uns befindet sich eine Gruppe schwarzhaariger Jugendlicher, die mein und dein nicht auseinander halten können.“ Schwarzhaarige unter uns?!, fragt man sich aufgeschreckt. Hat der berühmte „Südländer“ als Schreckenspopanz polizeilicher Suchmeldungen ausgedient, ist jetzt „schwarzhaarig“ das Synonym für dringend tatverdächtig?

Wenn irgendwelche Übeltäter identifiziert sind, könnte man sie ja einfach des Platzes verweisen. Und wie fühlt mach sich als dunkellockiger Youngster an diesem Nachmittag im Bad? Die Dauerdurchsage sei „ganz ungünstig ausgedrückt“ gewesen, erklärt eine Sprecherin der Bremer Bäder später. Man habe einer bestimmten Gang, der aber bislang nichts Konkretes nachzuweisen war, eben einen Schreck einjagen wollen. Wird in den Bädern denn so viel geklaut? „Keineswegs“, heißt es, im übrigen seien für den Fall der Fälle auch Zivilstreifen unterwegs.

Schließlich sind Inneres und Sport schon lang ein festes Ressortgespann: Bremens zweithöchster Ordnungshüter, der Innen-Staatsrat, ist als Aufsichtsratsvorsitzender der Bäder-Gesellschaft quasi Chef-Bademeister. Insofern kann auf unspezifische akustische Schützenhilfe eigentlich verzichtet werden. HB

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