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Reformbedarf im Kampf gegen Hunger

Entwicklungshilfe befasst sich mit der eigenen Wirkung – und wirbt für Spezialisierung

BERLIN taz ■ Bewegung oder Verkrustung? Am Donnerstag stand die Entwicklungszusammenarbeit auf dem Prüfstand. „Es besteht ein dringender Reformbedarf“, sagte Reinhard Hermle, entwicklungspolitischer Berater bei Oxfam auf einem Symposium zur Wirksamkeit der Entwicklungshilfe. Was die Zusammenarbeit letztendlich zum Wachstum und zur sozialen Veränderung in armen Ländern beitrage, sei umstritten.

Oxfam und das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) wollen deshalb neue Wege gehen: Die Schwerpunkte der Entwicklungszusammenarbeit sollten auf die Bereiche Gesundheit, Grundbildung und Ernährung sowie den Ausbau der sozialen Sicherung gerichtet werden. Oxfam wolle zivilgesellschaftliches Engagement stärker fördern. Dirk Messner, Geschäftsführer des DIE: „Wir müssen die Gestaltungskraft der Entwicklungshilfe stärken.“ Problem sei, dass zu viele Akteure sich an zu vielen Stellen mit zu wenig Koordination tummeln. „Das ist teuer und belastet die Strukturen in den Partnerländern.“ Messner fordert daher eine europäische Arbeitsteilung, in der sich einzelne Länder auf Regionen und Fachbereiche spezialisieren.

Gegner der Entwicklungshilfe beklagen laut Hermle, sie vermittele falsche Anreize. Zu große Abhängigkeiten der Entwicklungsländer von der Entwicklungshilfe hemmten deren Eigeninitiative. „Das Milleniumsziel, den Anteil der Weltbevölkerung, der unter extremer Armut und Hunger leidet, bis 2015 zu halbieren, ist wahrscheinlich unerreichbar“, so Reinhard Hermle. SONJA FEHR

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