piwik no script img

offiziellerLuftgitarrencontest

Ein verzogenes Gesicht, hektisches Kopfschütteln und möglichst originalgetreue Riffe auf einer unsichtbaren E-Gitarre – welcher Anhänger der Rockmusik hat nicht schon einmal Luftgitarre gespielt?

Das imaginäre In-die-Saiten-Hauen ist vor knapp fünfzig Jahren zu einem festen Bestandteil unserer musikalischen Kultur geworden. Man sieht es auf der Leinwand, es begegnet uns in literarischen Texten und gehört zu den sentimentalen Erinnerungen an unsere schönsten Festivals und Lieblingsbands. Das eingebildete Instrumente-Spielen scheint sich sogar soweit durchzusetzen, dass die Gitarre Konkurrenz bekommt. Mit ihrem ersten Welttreffen der Schaufelmusiker haben gerade erst letztes Jahr 40 Japaner mit ihrem imaginierten traditionellen Zupfinstrument Shamisen den Luftgitaristen den Kampf angesagt (taz berichtete). Das wird die professionellen Luftgitarristen jedoch kaum irritieren, die zur Zeit übrigens fleißig am Üben sind. Denn seit 1996 gibt es eine offizielle, sehr pazifistisch orientierte Luftgitarrenweltmeisterschaft, deren deutscher Vertreter oder Vertreterin von der German Air Guitar Federation ernannt wird. Am Samstag findet dazu im Schlachthof einer der regionalen Vorentscheide statt. Jeder ab 16 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland kann teilnehmen. Eine gewisse Extrovertiertheit, Ambitionen zum Rocken und das passende Outfit ist dabei von Vorteil. Der Wettbewerb besteht aus einer Kür in sechzig Sekunden langer Eigenregie und einem Pflichtteil. Die Bewertung orientiert sich an Bewährtem: den Regeln des Eiskunstlaufes. Nicht nur für Jury und Teilnehmer ein Spaß. CR

Samstag, 20 Uhr, Schlachthof

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen